Dieser Kinder- und Bilderbuchblog wurde beendet. Schau dich jedoch gerne um! Infos dazu gibt es HIER.

Mittwoch, 19. Dezember 2018

[Kinderbuch] "Das Weihnachtswunder: Eine magische Wintergeschichte" von Katherine Rundell

Es ist Weihnachten - und ausgerechnet am Heiligen Abend müssen Theos Eltern lange arbeiten! Als Theo eine Sternschnuppe am Himmel sieht, weiß er genau, was er sich wünscht: Nicht mehr alleine sein!
Im nächsten Moment werden vier Figuren lebendig, die Theo als Schmuck an den Weihnachtsbaum gehängt hat: Ein Schaukelpferd, ein Engelchen, ein Trommler und ein Rotkehlchen begleiten Theo durch einen ganz und gar wunderbaren und magischen Weihnachtsabend ... (Text- und Coverrechte: arsEdition)


"Das Weihnachtswunder" ist eines der Bücher, die man auspackt, um sie danach mit offenem Mund zu bestaunen. Das Coverbild gibt nicht einmal ansatzweise wieder, wie schön dieses Buch in der Realität aussieht. Äußerst detailverliebt und mit Goldprägung auf und unter dem Schutzumschlag. Wunderschön gestaltet, passt es hervorragend in die Weihnachtszeit. Ein optisches Highlight, von dem meine Kinder und ich auf den ersten Blick fasziniert waren. Und die Geschichte, in der Weihnachtsbaumanhänger lebendig werden? Ganz neu war diese Tatsache für uns nicht, gefällt aber immer wieder gut. Auch durch eine modernere Auslegung, vor allem aber durch die unglaublich zauberhaften Bilder, verliert die Geschichte nichts von ihrem weihnachtlichen Charme.

Das Buch beginnt ziemlich traurig für den kleinen Theo. Denn ausgerechnet an Heiligabend müssen seine Eltern lange arbeiten. Die Babysitterin ist über ihrem Handy eingeschlafen und selbst das Baumschmücken wird zu einer trostlosen Angelegenheit. Viele Kugeln und Figuren des Baumschmucks sind kaputt oder alt, weil sie zu lange in einer Umzugskiste lagen. Als Theo am Fenster eine Sternschnuppe entdeckt, hat er nur einen einzigen Wunsch: Er möchte nicht mehr alleine sein. Plötzlich werden vier der Weihnachtsfiguren am Baum lebendig. Mit Engelchen, Schaukelpferd, Zinnsoldaten und Rotkehlchen beginnt Theos ganz besonderes Weihnachtserlebnis. Und am Ende wartet tatsächlich eine große Überraschung.

Freitag, 14. Dezember 2018

[Bilderbuch] "Der kleine Hirte und das Weihnachtswunder" von Silvia Schröer und Silke Schwarz

Stille Nacht, heilige Nacht
Der kleine Hirtenjunge Liran und seine Freunde, das Lämmchen und die Nachtigall, sie sind ganz aufgeregt. Denn in dieser Nacht ist etwas anders als sonst. Ein Engel erscheint und verkündet Jesu Geburt. Liran folgt dem Stern und ist der Erste im Stall. Der kleine Hirte schließt das Jesuskind sofort in sein Herz. Er bewacht es eifrig, als immer mehr Besucher kommen und der Trubel im Stall immer größer wird. Zusammen mit Lämmchen und Nachtigall sorgt Liran dafür, dass das Jesuskind endlich in Ruhe einschlafen kann. (Text- und Coverrechte: cbj Verlag)


Ist Weihnachten ein Fest des Glaubens oder der Geschenke und des Konsums? Das kann jeder für sich selbst entscheiden. Doch auch, wenn man Wert auf die ursprüngliche Bedeutung von Weihnachten legt, nämlich die Geburt von Jesus Christus, und diese Kindern vermitteln will, einfach aufrechtzuerhalten ist sie nicht. Wie auch, bei langen Wunschzetteln und einem übervollen Terminkalender im Dezember?
Eine schöne Tradition ist es, den Kindern die Weihnachtsgeschichte zu erzählen. Möglichst originalgetreu, aber gerne kindgerecht umschrieben. Hier kommt "Der kleine Hirte und das Weihnachtswunder" ins Spiel. Das Bilderbuch veranschaulicht das Wunder von Weihnachten sehr deutlich und erzählt nebenher noch eine herzliche und freundliche Geschichte.

Donnerstag, 6. Dezember 2018

[Sachbuch] "Naturforscher im Winter: Zum Mitmachen und Ausfüllen" von Eva Eich

Mit diesem spannenden Forscherbuch gehen Kinder vor der Haustür auf eine Winterexpedition. Wie bereiten sich die Tiere auf den Winter vor? Welche Spuren kannst du im Schnee entdecken und wie entsteht eigentlich Eis? Aufgebaut nach Themengebieten und Lebensräumen lässt dieses Buch keine Fragen offen. Zahlreiche Tipps, Platz für Beobachtungen und viele praktische Anregungen machen Natur erleb- und erfahrbar. (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Meine Kinder sind große Tier- und Naturliebhaber. Und weil gerade der Winter beginnt, passt das Sachbuch "Naturforscher im Winter: zum Mitmachen und Ausfüllen" besonders gut.
Eine große Freude hat damit meine 9-jährige Tochter. Sie ist kaum noch ohne das Buch anzutreffen. Und auch ich selbst bin überrascht, wie umfangreich die Themenwahl und hübsch die Gestaltung ist. Und dann ist das Buch nicht nur informativ, sondern macht auch noch großen Spaß.

Mit der Information geht es schon auf den Umschlagklappen im Innenteil los. Auf der ersten befindet sich eine kleine Nadelbaumkunde, auf der letzten kann man einen Blick auf den Winterhimmel im Januar werfen. Vorne im Buch ist ein Stickerbogen mit heimischen Wildtieren. Die Sticker sind nicht für eine Verwendung im Buch vorgesehen, sondern können nach Belieben verklebt werden. Eine Inhaltsangabe gibt einen Überblick der Themen: Es wird Winter, Der Schnee ist da!, In der Stadt, Am Wasser, Im Wald, Auf der Wiese, Es wird Frühling. Jedes Thema wird umfangreich ausgeführt und spannend verdeutlicht.

Donnerstag, 29. November 2018

[Kinderbuch] "Giraffe und dann ab ins Bett!" von David Grossman

Ruthis Papa trägt ein Bündel auf dem Arm, das unter einem Handtuch versteckt ist. Das Bündel strampelt und kichert. Papa sieht nach, was unter dem Handtuch ist. Vielleicht eine Giraffe? Erst schaut Papa, ob sie Giraffenfüße hat: Stimmt, genau fünf Zehen an jedem Fuß, das passt. Jetzt noch die Ohren. Das Handtuch bewegt sich, bis ein kleines Ohr hervorschaut. Das passt auch. Fehlen noch Mund und Augen - das Handtuch biegt sich vor Lachen und streckt den ganzen Kopf hervor: Hallo, Ruthi! (Text- und Coverrechte: Carl Hanser Verlag)


So auf Anhieb ist mir das Kinderbuch "Giraffe und dann ab ins Bett!" nicht aufgefallen. Ist das Cover zu dunkel oder zu unscheinbar? Völlig unverständlich, wie ich jetzt finde. Denn auf den zweiten Blick haben zwei meiner Kinder, und natürlich ich, dieses Buch ganz fest in unser Herz geschlossen. Schaue ich es jetzt an, dann bin ich entzückt; vom Cover und von den Geschichten sowieso.

Zuerst muss ich aber anmerken, dass ich nicht komplett nachvollziehen kann, warum die Altersempfehlung ab 3 Jahren festgesetzt wurde. Meine jüngste Tochter ist drei, bald vier, und sie versteht keine der Geschichten im Zusammenhang. Dafür saugt sie das, was sie versteht, auf wie ein Schwamm und ist begeistert von den vielen lebensnahen Bildern, die die einzelnen Geschichten begleiten. Meine 9-jährige Tochter hingegen ist völlig fasziniert von den Geschichten, obwohl sie schon etwas zu alt dafür erscheint. Allerdings kann sie hinter den Humor, den Twist oder die Situationskomik jeder Geschichte schauen und kichert beim Lesen und Vorlesen am laufenden Band. Damit ist "Giraffe und dann ab ins Bett!" für sie und mich ein wunderschönes Vorleseerlebnis. Empfehlen würde ich dieses Kinderbuch ab etwa 5 Jahren.

Dienstag, 27. November 2018

[Kinderbuch] "Professor Plumbums Bleistift: Voll verschneit!" von Nina Hundertschnee

Professor Plumbums Bleistift ist magisch: Wer mit ihm schreibt, reist in andere Welten!

BAND 3: Brrr, ist das kalt! Erst wissen Hanna und Henri gar nicht, wo sie sind. Bis plötzlich ein zotteliges Mammut vor ihnen steht - ein Urtier aus der Eiszeit! Nun müssen die Freunde schnell sein: denn wenn es dunkel wird, erwachen die Säbelzahntiger ... (Text- und Coverrechte: Carlsen Verlag)


In meiner Kindheit war Zauberpapier voll im Trend. Mit einem Bleistift wurde über eine vermeintlich weiße Fläche schraffiert, und heraus kamen Bilder, die zuvor verborgen waren. In der Kinderbuchreihe Professor Plumbums Bleistift, wird genau das aufgegriffen und jeweils über eine spannende (und spaßige) Geschichte vertieft. Jedes Buch enthält vier Seiten Zauberpapier, über das Kinder nach Herzenslust schraffieren können, genau wie Hanna und Henri in der Geschichte. Denn wenn diese beiden mit dem magischen Bleistift von Professor Plumbum schreiben, dann werden sie sofort in ein neues Abenteuer gewirbelt und reisen in eine andere Welt.

"Voll verschneit!" ist das dritte Abenteuer der Freunde Hanna und Henri. Es ist kalt geworden und es liegt Schnee. Die beiden wollen Professor Plumbum in seinem Schreibwarenladen besuchen. Doch dieser ist verschlossen, der Professor ist krank. Er leidet an Herzschmerz, weil er seinen alten Freund vermisst, der vor vielen Jahren verschwand. Als Henri und Hanna mit dem magischen Bleistift davongewirbelt werden, versprechen sie Professor Plumbums alten Freund zu suchen. Sie landen zu einer Zeit, als es überall kalt und eisig war ... in der Eiszeit.

Donnerstag, 8. November 2018

[Kinderbuch] "Frau Wolle und der Duft von Schokolade" von Jutta Richter

Weil Mama Spätschicht hat und Papa ganz weit weg ist, haben Merle und Moritz eine neue Nachtfrau. Sie heißt Gesine Wolkenstein, hat schmale Lippen und unheimliche Augen, die erst grasgrün sind, dann schwarz und zuletzt hellblau und durchsichtig. Ausgerechnet sie soll die Kinder ins Bett bringen! Doch in den Nächten ist da plötzlich Frau Wolle. Sie regiert das Reich hinter der schwarzen Tür, von dem Papa früher erzählt hat. Dort wohnen die Spitzzahntrolle, die nur in Reimen reden, und der wachsame Waisenfuchs Silberträne. Da gibt es das Lager der verlorenen Sachen und den Saal der Bonabären, da findet man die Gedankenbremse, und wenn es im Weltempfänger rauscht, können Merle und Moritz Papas Stimme hören. Und das tröstet ungemein. (Text- und Coverrechte: Carl Hanser Verlag)


Jutta Richters Geschichten sind mir vordergründig aus ihren Bilderbüchern bekannt. Ich empfinde sie als sehr eigen und besonders. Umso gespannter war ich natürlich auf ihr neuestes Kinderbuch. Märchenhaft sieht "Frau Wolle und der Duft von Schokolade" aus, und vielleicht sogar ein bisschen unheimlich. Genau so hat mir das Buch auch meine Tochter (9) beschrieben, die es vor mir, und innerhalb weniger Tage, gelesen hatte. Eigentlich wollte ich nur mal kurz reinlesen, mal schauen, was da so auf mich zukommt ... und steckte sofort mitten in einem Abenteuer, mit dem ich nicht nur unglaublich viel Spaß hatte, sondern vor Spannung auf den Nägeln kaute.

Merle erzählt die Geschichte in der Ich-Form, das was sie gemeinsam mit ihrem Bruder Moritz erlebt. Die Kinder wohnen bei der Mutter, der Vater ist weit weg. Wo genau, weiß man nicht. Nur, dass beide Kinder ihn schrecklich vermissen. Der einzige "Kontakt" besteht über einen Weltempfänger, ein Radio, in dem Merle und Moritz die Stimme des Vaters hören können, wenn dieser auf Sendung ist.
Und nun ist es so, dass die Mutter ihre Arbeit und die Kinder immer schlechter unter einen Hut bekommt. Darum soll eine Nachtfrau auf Merle und Moritz aufpassen. Und das ist ausgerechnet Frau Wolkenstein, vor der alle Kinder des Ortes Angst haben. Sobald Frau Wolkenstein bei Merle und Moritz zu Hause ist, beginnt für diese ein Abenteuer, mit dem sie niemals gerechnet hätten.

Mittwoch, 7. November 2018

[Sachbuch] "321 superschlaue Dinge, die du unbedingt wissen musst" von Mathilda Masters

Flora und Fauna, Sprache, berühmte Menschen, Planet Erde und vieles mehr: jede Menge ungewöhnliches Wissen originell aufbereitet - auch für Erwachsene!

Wusstest du, dass eine Giraffe sich die Ohren auslecken kann? Und dass Astronauten in Staubsauger pinkeln? Dass Orangen eine Kreuzung aus Pampelmuse und Mandarine sind und ursprünglich grün waren? Dass Ketchup früher Medizin war und Seegurken nicht mit Salatgurken verwandt sind? Und dass es Fische gibt, die auf Bäumen leben? Oder dass es für Barbie ein lebendes Vorbild gab und blaues Blut tatsächlich existiert? 321 vergnügliche und überraschende Fakten aus allen Lebensbereichen, witzig illustriert und auf den Punkt gebracht, die nicht nur Kindern neue Erkenntnisse bieten. Ein Aha-Erlebnis für alle, die gerne mit ungewöhnlichem Wissen prahlen. (Text- und Coverrechte: Carl Hanser Verlag)


Wissensbücher oder Lexika sind bei uns immer noch sehr aktuell. Und das in Zeiten, in denen man alles online nachschauen kann, es für alles eine App gibt und jede Information instant verfügbar ist. Aber es macht eben doch einen Unterschied, ob ich es mir mit einem echten Buch gemütlich mache, und so mein Wissen und meine Allgemeinbildung vertiefe, oder ob ich mal schnell etwas im Internet nachschaue. Bei unserem Sohn (11) und unserer Tochter (9) stehen Bücher mit Informationen, egal zu welchem Thema, hoch im Kurs. "321 superschlaue Dinge, die du unbedingt wissen musst" ist besonders zu empfehlen. Die Gestaltung ist speziell und wunderschön, der Text sehr ansprechend ... und das Informationsniveau, das geht weit über Allgemeinbildung hinaus.

Vergnügliches und überraschendes Wissen möchte dieses Buch vermitteln. Besser könnte ich es nicht beschreiben, denn das trifft vollständig zu. Dafür ist der Inhalt in 12 Themenbereiche unterteilt, zum Beispiel, nur um ein paar zu nennen, Wundersame Tierwelt, Dein Körper, Über Wörter und Sprache oder Berühmte und berüchtigte Menschen. Damit deckt dieses Wissensbuch meiner Meinungen nach alle Bereiche ab, die interessieren, weiterbilden und zu unserem Leben gehören. Es ist wirklich eine Freude, wie spannend sich da Buch von vorne bis hinten durchschmökern lässt. Natürlich können auch einzelne Teilbereiche immer wieder nachgelesen werden. Hier werden Kinder (ich denke ab etwa 9 Jahren) und Erwachsene großen Spaß haben.

Mittwoch, 24. Oktober 2018

[Kinderbuch] "Simons kleine Lügen: Pudding in Not" von Joe Berger

Für Simon ist die Wahrheit ein komplizierter Elefant. Schwer, besorgniserregend und runzlig. Wenn er vor einem sitzt, dann kann man weder unter ihm durch noch über ihn drüber. Aber man kann um ihn herumkurven. Und nichts anderes macht Simon ... hier und da eine kleine Flunkerei, sehr zum Leidwesen seiner Familie. Aber steckt hinter Simons gelegentlicher Verzerrung der Wahrheit nicht noch mehr? (Text- und Coverrechte: Mixtvision Verlag)


Mit "Pudding in Not" startet die neue Reihe "Simons kleine Lügen". Comic-Romane kommen bei Kindern immer gut an. Mein Sohn (11) liest sie schon eine Weile sehr gerne, meine Tochter (9) hat sie ganz neu für sich entdeckt. "Simons kleine Lügen: Pudding in Not" ist das erst Buch, dass sich beide Kinder kurz nacheinander gesichert haben. Es wurde bei uns also bereits schon drei Mal gelesen: Mein Sohn hatte es an einem Nachmittag durch, meine Tochter hat es sich damit abends im Bett gemütlich gemacht ... und zuletzt war dann ich dran. Schön war's, und vor allem sooo lustig und komisch.

Simon sitzt am liebsten in seiner selbstgebauten Zimmerhöhle, um den "Belastungen eines modernen Neunjährigen zu entfliehen", wie er es selbst so schön ausdrückt. Zutritt haben nur sein bester Freund Karli und die Katze Pudding. Denn Simon nimmt es mit der Wahrheit nicht ganz so genau, kommt darum in viele unangenehme (und auch sehr komisch-lustige) Situationen. Seine größte Sorge gilt aber zur Zeit Klassenfiesling Peter, der alle anderen tyrannisiert. Zu Simons Leidwesen hat Peter auch noch jeden Tag einen saftig-leckeren Cheeseburger in seiner Tüte, während die Brotbox von Simon nur ein wenig reizvolles Mittagessen enthält. Aber vielleicht kann er sich solch einen Cheeseburger ja selbst vorlügen?

Donnerstag, 18. Oktober 2018

[Sachbuch] "Stories for Boys Who Dare to be Different: Vom Mut, anders zu sein" von Ben Brooks

Jungs brauchen Vorbilder - heute mehr denn je. In diesem aufwändig gestalteten Buch finden sie über 100 ganz persönliche Geschichten von Künstlern, Wissenschaftlern, Umweltaktivisten, Fußballern, Politikern und Entdeckern - von großen und kleinen Helden aus der ganzen Welt und aus allen Epochen, die Grenzen überschritten haben und gegen den Strom geschwommen sind. Sie alle hatten den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen und so ihre Träume zu verwirklichen. (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Jeder Mensch benötigt Vorbilder und Personen, mit denen er sich identifizieren kann. So funktioniert unsere Gesellschaft. Denn darin finden wir Orientierung, entwickeln Persönlichkeit und Eigenständigkeit.
Im Moment wird viel über starke Mädchen und Frauen diskutiert, ihnen eine Bühne gegeben, die lange nicht da war. Und das ist gut so! Darüberhinaus sollen meiner Meinung nach aber auch die Jungs nicht vergessen werden. Auch sie brauchen Vorbilder, sogar Idole, die anders sind, die "ihr Ding" gemacht haben, die beeindrucken. Autor Ben Brooks hat diesen Gedanken aufgegriffen und ein Buch für Jungs geschrieben, die sich trauen anderes zu sein und andere Jungen und Männer kennen sollen, die anders waren. Dazu gehört natürlich Mut ... und der Rest kommt dann vielleicht von ganz allein.

Dienstag, 16. Oktober 2018

[Bilderbuch] "Karl und Knäcke lernen räubern" von Kirsten Reinhardt

Karl und Knäcke wären gerne die gefürchtetsten Räuber der Stadt - nur haben sie eigentlich noch nie etwas gestohlen. Das muss anders werden! Sie planen eine räubermäßige Einbruchsserie. Doch in jeder Wohnung findet sich so viel Spannendes, dass sie das Räubern glatt vergessen – außer, dass sie sich nach den erlebten Abenteuern etwas zu Essen genehmigen. Denn in fremden Küchen kocht es sich besonders gut! Wenn das mal keine neue Berufsperspektive ist ... (Text- und Coverrechte: Carlsen Verlag)


Räubergeschichten haben für Kinder schon immer eine große Anziehungskraft. Vielleicht reizt die Gefahr oder das Unübliche, Verbotene. Oftmals gibt es noch eine große Portion Humor dazu, damit sich die Geschichte selbst nicht allzu ernst nimmt. Aber zwei Räuber, die das Räubern erst noch lernen müssen? Das hatten wir, glaube ich, noch nie. Umso charmanter geht es bei "Karl und Knäcke lernen räubern zu". Denn ob den beiden ein richtiger Raubzug gelingt, das steht ab Beginn in den Sternen.

Karl und Knäcke sind echte Räuber. Die wildesten der ganzen Stadt. Sie können jedes Schloss knacken und futtern für ihr Leben gerne. Doch immer, wenn es auf Raubzug gehen soll, fällt den beiden etwas anders ein, das noch zu tun wäre. Und so bleiben sie schlussendlich zu Hause. Eigentlich haben sie noch nie etwas geräubert. So kann es auf keinen Fall weiter gehen, schließlich haben sie einen Ruf zu verlieren. Karl und Knäcke beschließen, dass sich etwas ändern muss. Sie wollen jetzt wirklich das Räubern lernen und steigen in diverse Wohnungen und Häuser ein. Dabei entdecken sie etwas an sich, das gar nichts mit räubern zu tun hat - und das ist eher kulinarischer Natur.

Dienstag, 2. Oktober 2018

[Kinderbuch] "Die Tornadojäger" von Ross Montgomery

Tornado-Alarm im Städtchen Barrow, dem Heimatort von Owen und seinen vier Freunden, den unerschrockenen Tornadojägern! Barrow ist anders als andere Orte. Immerzu droht die Gefahr eines Tornados, und die Erwachsenen sind in heller Aufregung. Der 11-jährige Owen muss ständig einen Helm tragen, weil seine Eltern solche Angst um ihn haben. Er darf nicht auf Bäume klettern und soll immer pünktlich zu Hause sein. Owen macht da nicht mehr mit. Zusammen mit vier Freunden will er dem Beispiel seiner Großeltern folgen, die berühmte Tornadojäger waren. Sie wollen dem Sturm ins Auge sehen, allen erwachsenen Ängsten und Kontrollzwängen zum Trotz. Denn ein Leben ohne Abenteuer ist doch kein Leben, oder? (Text-, Cover- und Zitatrechte: Carl Hanser Verlag)


Alleine die Buchbeschreibung kling schon etwas verrückt. Ein Ort, dem immerzu heftige Stürme drohen, ist plausibel. Eine Kindergruppe jedoch, die diese jagen wollen? Für mich war alleine das die Garantie für ein aufregendes, lustiges und tolles Leseerlebnis. Ich empfand das Buch als besonders und positiv-abgedreht. Bis auf das Ende; da wurde es dann ganz still und nachdenklich in mir.

Barrow ist ein Ort der Sicherheit. Das Dorf umgibt eine Schutzmauer aus Tornadofallen, die die gefährlichen Stürme von Kindern und Erwachsenen fernhalten sollen. Vor allem für Kinder gelten strenge Regeln. So gilt ab Nachmittags eine Ausgangssperre, und von der Schule darf ein Kind nur in Begleitung nach Hause gehen. Wer nicht spurt kommt ins Jugendbezirksgefängnis (!). Und genau darum sind Owens Eltern auch nach Barrow gezogen. Sie wollen den größtmöglichen Schutz für ihren Sohn (der zu seinem Leidwesen die ganze Zeit über einen Helm tragen muss - schließlich könnte er schlimm stürzen und sich verletzten). Doch Owen findet Freunde, und gemeinsam lehnen sich sich auf gegen die Regeln und Gesetze von Barrow. Sie wollen einen Tornado fangen!

Donnerstag, 27. September 2018

[Bilderbuch] "Mein Andersopa" von Rolf Barth

Opa ist Neles bester Freund. Opa hat immer Zeit für Nele und gibt auf sie acht. Er ist ein feiner Herr mit weißem Hemd und Sakko, der stets den Hut hebt und freundlich grüßt. Mit Nele geht er gern spazieren und angeln, oder sie backen Kuchen und besuchen Oma auf dem Friedhof. Bis zu dem Tag, als Nele Opa unrasiert im Schlafanzug antrifft. Am helllichten Nachmittag! - Opa vergisst jetzt oft etwas, sogar Neles Namen. Und den Nachbarn streckt er manchmal die Zunge raus. Kann man denn da gar nichts machen? Ganz bestimmt, meint Nele! Auf jeden Fall will sie gleich morgen lernen, Krawattenknoten zu binden und Opa zu rasieren. Backen und auf ihren Andersopa aufpassen kann sie nämlich schon! (Text- und Coverrechte: Carl Hanser Verlag)


Nichts bleibt wie es ist. Die Zeit verrinnt, alles ist im Fluss und ändert sich. Das kann man besonders gut bei neugeborenen Kindern beobachten, aber auch bei alten Menschen. Und sind es nicht die Alten, die von uns genauso viel Verständnis und Unterstützung verdienen? Im Bilderbuch "Mein Andersopa" macht Nele die Erfahrung, dass ihr Opa sich verändert, sogar manchmal kaum wiederzuerkennen ist. Die Auslegung der Autoren Rolf Barth (Text) und Daniela Bunge (Illustration), und wie Nele mit der Situation umgeht, trieb mir beim Vorlesen mehrmals Tränen der Rührung in die Augen.

Mittwoch, 26. September 2018

[Kinderbuch] "Kalle Körnchen: Ein kleiner Sandmann kommt groß raus" von Lucy Astner

Als Urlaubsvertretung des Sandmanns erleben Traumwichtel Kalle Körnchen und sein Freund Flick die tollsten Abenteuer! Sie zähmen übermütige Schäfchen, bringen einem Sternschnuppen-Mädchen das Fliegen bei und finden verschwundene Traumblasen wieder. Mit jeder Menge funkelndem Schlafsand im Gepäck nehmen es die Freunde selbst mit der größten Schnarchnase auf ... (Text- und Coverrechte: Esslinger Verlag)


Eine Gutenachtgeschichte ist für Kinder ein schönes Ritual. Sie schenkt Geborgenheit, Zeit mit der Familie und erleichtert das Zubettgehen. Fast jedes Kind kennt den Sandmann (oder das Sandmännchen), wahrscheinlich sogar aus der nostalgisch-bekannten TV-Serie. In "Kalle Körnchen: Ein kleiner Sandmann kommt groß raus" begegnen die jungen Zuhörer ebenfalls dem Sandmann, bzw. seiner Urlaubsvertretung Kalle. Und weil Kalle noch klein ist, muss er das Sandmann-sein noch fleißig üben. Was für ein Abenteuer!

Kalle Körnchen wohnt im Schlummerland und gehört zu den Helferwichteln des Sandmanns. Er ist ein Tagtraumwichtel, macht die Träume, die der Sandmann dann in der Nacht an die Kinder verteilt. Als der Sandmann eine Urlaubsvertretung sucht, wird Kalle von seinem Freund, dem Dachs Flick, ins Rennen geschickt ... und bekommt die Stelle. Kalle Körnchen ist nun der Ersatzsandmann. Gemeinsam mit Flick macht er sich ans Werk.

Montag, 24. September 2018

[Bilderbuch] "Kleines Nashorn, wo fährst du hin?" von Meg McKinlay

Das kleine Nashorn träumt davon, einmal die große weite Welt zu sehen. Die Welt außerhalb des Sumpfes am großen Fluss, wo es mit den anderen Nashörnern lebt. Die großen Nashörner verstehen das nicht. Hier im Sumpf ist doch alles, was ein Nashorn braucht! Das sieht das kleine Nashorn ein. Aber trotzdem verfolgt es seinen großen Traum unbeirrt weiter. Es baut sich ein Floß und sticht in See - und auch wenn es sich auf dem Weg manchmal verirrt, am Ende erreicht das kleine Nashorn sein Ziel. (Text- und Coverrechte: Thienemann Verlag)


Wie gerne würden wir manchmal bestimmte Dinge tun. Dinge, von denen wir schon lange träumen, bei denen uns aber der Mut zur Umsetzung fehlt. Das liegt oft an Einflüssen von außerhalb, aber auch an eigener Bequemlichkeit oder Gewohnheit. Das kleine Nashorn im Bilderbuch hat einen Traum. Es möchte die große weite Welt sehen. Für diesen Traum setzt es sich über alle Einfluss- und Kopfschranken hinweg, um seinen Traum wahr werden zu lassen. Mit diesem kleinen Helden vermittelt "Kleines Nashorn, wo fährst du hin?" eine warmherzig Botschaft: Sei mutig und vertraue dir selbst.

[Kinderbuch] "Professor Plumbums Bleistift: Mumien-Alarm!" von Nina Hundertschnee

Professor Plumbums Bleistift ist magisch: Wer mit ihm schreibt, reist in andere Welten!

BAND 1: Mumien-Alarm! Als Henri und Hanna einen Bleistift finden, ahnen sie nicht, was für ein großes Abenteuer auf sie wartet. Bis der Stift von selbst übers Papier malt! Plötzlich fegt ein Wirbelsturm durchs Kinderzimmer und weht die Freunde samt Kater Karuso in die Wüste. Der kann auf einmal sprechen - genau wie die Mumie Tutdochnix, die dringend ihre Hilfe braucht ... (Text- und Coverrechte: Carlsen Verlag)


Ich kenne dieses besondere Zauberpapier noch aus meiner Kindheit. Mit einem Bleistift wird über eine weiße Fläche schraffiert und wie von Zauberhand erscheinen darunter gut sichtbare Bilder. Genau das ist das Konzept von "Professor Plumbums Bleistift". Eine tolle Wiederentdeckung! Für Kinder, bzw. Erstleser ist es etwas Ungewöhnliches, in ihr Buch zu malen. Damit wird ein erster Anreiz für die Geschichte geschaffen. Der erste Band der Reihe, "Mumien-Alarm!", traf bei meiner Tochter (9) voll ins Schwarze. Die Geschichte ist spannend und abenteuerlich ... und vor allem total lustig und spaßig.

Hanna und Henri holen sich im Laden von Professor Blumbum sehr oft Süßigkeiten. Eines Tages finden sie im Treppenhaus einen schönen Bleistift, den der Professor wahrscheinlich verloren hat. Bevor sie ihn zurückgeben können, katapultiert der Stift die beiden Kinder in ein echtes Abenteuer. Und damit fängt die Geschichte auch an.

Montag, 27. August 2018

[Kinderbuch] "Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde" von Sylvia Bishop

Property ist ein ganz besonderes Mädchen: Sie lebt in einem Buchladen. Als Kind wurde sie dort bei den Fundsachen entdeckt, und so wächst sie mitten unter Büchern bei Ladenbesitzerin Netty und deren Sohn Michael auf.
Eines Tages gewinnt die Familie den tollsten Buchladen der Welt, Montgomerys Bücherparadies. Doch der Laden birgt ein Geheimnis, und nur Property kann der Sache auf die Spur kommen - denn niemand kennt sich so gut mit Büchern aus wie sie. Mit dem grummeligen Kater Gunther auf der Schulter (und manchmal auf dem Kopf) stürzt sie sich in ein turbulentes Abenteuer ... (Text- Cover- und Zitatrechte: FISCHER KJB)


Ein Mädchen, das in einem Buchladen gefunden wurde? Das klingt für mein Leserherz ja fast zu schön, um wahr zu sein. Außerdem ist die Buchgestaltung so schön, innen wie außen, dass das Buch schon deswegen mitten ins Herz trifft. Folglich wurde "Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde" zu einem Lesemuss und wurde von mir, und auch meiner 9-jährige Tochter, regelrecht inhaliert. Die Geschichte von Property, Michael und Netty ist eine warmherzige und phantastische Familiengeschichte, die mitten in einer zauberhaften Welt der Bücher spielt.

Ihre neue Mutter und ihr neuer Bruder hätten ihr gern einen neuen Namen gegeben, aber keiner schien zu passen. Letztlich blieben sie bei "Property", denn Lost Poperty heißt Fundsache auf Englisch, und unsere Geschichte spielt in England.
Die drei wohnten in dem Buchladen, was komisch ist, doch sie hatten nichts anderes. Außerdem gefiel es ihnen dort.
- S. 9

Mit fünf Jahren wurde das Mädchen Property von ihren damaligen Eltern in einem Buchladen zurückgelassen. Warum, das ist nicht wichtig. Wichtig und schön ist, dass Property nun eine neue Familie hat; ihre Mum Netty und ihren Bruder Michael. Ihnen gehört der Bücherladen, und sie kommen damit mehr schlecht als recht über die Runden. Das macht aber nichts, denn sie lieben es dort. Als die Familie bei einer Verlosung mitmacht, bei der man den schönsten Buchladen von England, das große Bücherparadies gewinnen kann, ändert sich ihr Leben komplett. Und vor allem wird es ganz schön spannend und turbulent.

Samstag, 25. August 2018

[Kinderbuch] "Ein Stinktier macht Theater" von Elana K. Arnold

Bat ist glücklich. Er darf sich um Thor kümmern, das beste Stinktierbaby der Welt. Und sogar seine Schwester Janie findet den neuen Mitbewohner inzwischen süß. Als Janie eine Rolle im Schulmusical bekommt, ändert sich jedoch alles: Wegen der Proben kann sie nachmittags nicht auf Bat aufpassen. Er besucht jetzt einen Schulfreund, was erstaunlich spannend ist. Nur Thor darf er nicht mitnehmen und das ist schlimm. Am Tag von Janies großem Auftritt fühlt Bat sich einsam. Da hilft nur eins: Das Stinktier muss mit ins Schultheater! (Text- und Coverrechte: Carlsen Verlag)


Wir haben das gar nicht erwartet, weil das erste Buch als abgeschlossener Band gelesen werden konnte, aber die Geschichte von Bat und seinem Stinktierbaby geht weiter. "Ein Stinktier" macht Theater, heißt das neue Abenteuer des ungleichen Gespanns. Und für uns war klar, dass wir deren Werdegang weiter verfolgen wollen. War dieser doch bisher sehr unerwartet und etwas ganz Besonderes.

Die Geschichte geht im Grunde dort weiter, wo der erste Band aufhörte. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man auch dieses Buch als Einzelband lesen könnte. Wohl eher nicht. Es wird zwar manches aus dem Leben der Familie wiederholt, mehr Freude an der Geschichte hat man aber, wenn man das Vorgängerbuch bereits kennt.
Thor, das Stinktierbaby ist immer noch klein. Nur hat Bat inzwischen die offizielle Erlaubnis, sich um Thor zu kümmern, ihn großzuziehen. Das macht er auch mit voller Hingabe, weswegen es in seinen Gedanken oft zu Konfliktsituationen kommt. Bat würde seine Zeit am liebsten ständig mit Thor verbringen, statt in die Schule zu gehen, Freunde zu besuchen oder sonstigen Verpflichtungen nachzukommen. Denn so ein Stinktierbaby erfordert auch Absprachen innerhalb der Familie und manche sind für Bat nicht so schön. Besonders turbulent wird es, als Bats Schwester Janie einen Theaterauftritt hat. Denn Bat will Thor unbedingt mit ins Schultheater nehmen.

Donnerstag, 23. August 2018

[Bilderbuch] "Als Larson das Glück wiederfand" von Martin Widmark

Der alte Larson lebt nach dem Tod seiner Frau ganz einsam in seinem großen Haus. Doch eines Abends klopft der Nachbarsjunge an die Tür und übergibt ihm einen Blumentopf mit Samen. Um die soll Larson sich während dessen Ferien kümmern. Das hat ihm gerade noch gefehlt! Doch mit dem Aufblühen der Samen findet auch Larson das Glück wieder und lässt endlich Licht und Freude in sein Leben zurückkehren.
Und es ist der Beginn einer wunderbaren, generationenübergreifenden Freundschaft. (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Die Bilderbücher mit den Texten von Martin Widmark und den Illustrationen von Emilia Dziubak vereinen spannende und gefühlvolle Geschichten mit einer Atmosphäre, die für Gänsehaut sorgt. Mit "Linas Reise ins Land Glück" haben wir immer noch allerbeste Vorlesestunden. Das neue Bilderbuch "Als Larson das Glück wiederfand" besitzt sie ebenfalls, diese zauber- und märchenhafte Atmosphäre. Dazu thematisiert das Buch aber auch, wie es ist, im Alter alleine zu sein. Damit hat es erneut unser Herz berührt.

Larson ist alt. Er wohnt alleine in seinem großen Haus, weil seine Kinder schon lange ausgezogen sind und seine Frau gestorben ist. Und jetzt, so scheint es, hat Larson alle Lebensfreude verloren. Er kümmert sich um nichts mehr; die Blumen sind vertrocknet und gelüftet wurde schon lange nicht mehr. Nicht mal der Kater hielt es bei Larson aus und verschwand einfach. Stattdessen wandet Larson durchs Haus und verliert sich in Erinnerungen an die Zeit, als seine Frau und Kinder noch bei ihm waren. Nicht nur im Haus, auch in ihm sieht es sehr grau und düster aus.
Als ein Nachbarjunge Larson bittet, sich während der Ferien um den Samen seiner Blume zu kümmern, ist das dem alten Mann überhaupt nicht recht. Doch die Blume wächst, und mit ihr kehrt auch Larsons Lebensfreude zurück ... und Familienanschluss bekommt er auch.

Dienstag, 14. August 2018

[Bilderbuch] "Hier sind wir: Anleitung zum Leben auf der Erde" von Oliver Jeffers

Wie erkläre ich einem Kind die Welt in ihrer ganzen Vielfalt? Dass es Berge und Seen gibt, aber auch Wüste? Dass kein Mensch wie der andere ist, und dass wir doch alle die gleichen Bedürfnisse haben.
Oliver Jeffers macht seinem Sohn mit wenigen, präzis gewählten Worten und eindrücklichen Bildern die Welt begreifbar. Denn letztlich ist unser Fortbestehen in unserer Verantwortung.
"Achte gut auf die Erde, denn es ist die einzige, die wir haben." (Text-, Zitat- und Coverrechte: NordSüd Verlag)


Oliver Jeffers kennen wir bereits vom tollen Bilderbuch "Der Streik der Farben", bei dem er als Illustrator tätig war. Sein neuestes Buch "Hier sind wir: Anleitung zum Leben auf der Erde" entsprang komplett seiner Feder. Er hat es für seinen Sohn geschrieben und gezeichnet, als dieser noch ein kleines Baby war. Der Autor erzählt das in einem Vorwort und hat mich damit sehr berührt. Besonders als mir bewusst wurde, welch einen Bilderbuchschatz, voller Freundlichkeit, Humor und liebevoller Weitsicht, er damit geschaffen hat.

Das Bilderbuch startet mit einen Sternenkarte und dem Hinweis, dass der Polarstern nach Norden zeigt (nützlich, wenn man sich verirrt hat und den Weg zurück finden muss) und wie er zu finden ist. Eine ebensolche Anleitung gibt es am Ende, dann mit der Himmelsrichtung Süden. Ob man das wirklich fürs Leben braucht, ist natürlich nicht sicher. Aber der Anfang und das Ende des Buches vermitteln so den Eindruck einer warmherzigen Umarmung.

[Kinderbuch] "Collins geheimer Channel: Wie ich endlich cool wurde" von Sabine Zett

Vom Underdog zum YouTube-Star!

Für Collin ist es unbegreiflich, dass er nicht schon längst der beliebteste Typ der Schule ist. Er sieht ziemlich gut aus, hat coole Freunde und ist alles andere als ein Streber. Sein Plan: Ein eigener YouTube-Channel soll ihn über Nacht zum Star machen! (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Comicromane erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch unsere großen Kinder (9 und 11) habe sie für sich entdeckt. Das ist aber auch kein Wunder, denn diese Art Bücher sprechen mit den vielen comicartigen Illustrationen und dem besonders gestalteten (wenigen) Text fast jede Lesevorliebe an. Kinder, die gerne lesen, genießen Comicomane für zwischendurch. Und kleine Lesemuffel werden dadurch eventuell motiviert. Sie sind also vorteilhaft in jeder Hinsicht. "Collins geheimer Channel: Wie ich endlich cool wurde" ist der erste Band der neuen Kinderbuchreihe ... und spricht genau die Themen an, die junge Leser, die Zielgruppe sind hier eindeutig Jungs, interessieren.

Collin und sein bester Freund Jo-Jo sind nicht unbeliebt und gewiss nicht uncool. Sie kommen klar, wie Jo-Jo so schön bemerkt. Aber das ist Collin zu wenig. Als er erfährt wie einflussreich die YouTuberin Miss Cherry Sunglasses ist, und wie gut sie bei seinen Klassenkameradinnen ankommt, möchte er ebenfalls zum YouTube-Star werden. Nicht ohne Hintergedanken natürlich. Und so startet Collin seinen eigenen CMC, den Chill-Mal-Channel. Doch zuerst läuft es gar nicht nach Plan. Zum Glück hat Collin seinen Freund Jo-Jo an seiner Seite.

Sonntag, 5. August 2018

[Bilderbuch] "Ida und der fliegende Wal" von Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger

"Was wohl hinter der Sonne, dem Mond und den Sternen ist?" Diese und viele weitere wichtige Fragen beschäftigen Ida. Da taucht eines Nachts ein fliegender Wal auf, der sie auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt. Gemeinsam fliegen sie durch Raum und Zeit. Dabei streifen sie Regionen wie das große Nichts oder das Land, in dem alles verkehrt herum ist. Der weise Wal lenkt, berät und wird für die kleine Ida zu einem echten Freund. (Text- und Coverrechte: NordSüd Verlag)


Alleine das Cover ist beeindruckend schön und macht Lust auf die Geschichte. Ida, ein kleines Mädchen, lernt einen fliegenden Wal kennen, dem sie sofort vertraut und der ihr Freund wird. Ein ungleiches Gespann und doch so faszinierend. Und so genügte ein Blick von uns auf "Ida und der fliegende Wal", und wir waren Feuer und Flamme für dieses Bilderbuch. Oder besser, wir wollten mit Ida und ihrem fürsorglichen Freund, dem Wal, auf eine eindrückliche Flugreise gehen.

Ida wohnt in ihrem Baumhaus, mitten in einem kleinen Birkenwäldchen. Ihr gefällt es dort, und trotzdem sitzt sie oft vor ihrer Haustüre, baumelt mit ihren Füßen, und fragt sich, was wohl hinter der Sonne, dem Mond und den Sternen sein wird. Eines Nachts fällt Ida sprichwörtlich aus dem Bett, als ein fliegender Wal draußen auftaucht und Ida einlädt, ihn auf eine Reise hinter die Sterne zu begleiten.

Mittwoch, 1. August 2018

[Bilderbuch] "Kalle und Elsa: Ein Sommerabenteuer" von Jenny Westin Verona und Jesús Verona

Endlich ist der Sommer da! Und Kalles und Elsas lang ersehnter Tag am Meer. Die Wellen glitzern, der Sand ist zuckerig weich. Sie haben zum Glück an alles gedacht: Den Delfin zum Aufblasen, den Sonnenschirm, Saft, Proviant und ...
... das Allerwichtigste: Schaufeln! Also los!
Das Loch am Strand wird immer tiefer und größer und mit ihm das Abenteuer. (Text- und Coverrechte: Bohem Press)


Die Erinnerung an die Sommer unserer Kindheit gehen Hand in Hand mit den heutigen Erlebnissen unserer Kinder. Wie war das, als wir den ganzen Tag am Strand verbrachten, uns niemals langweilig wurde, weil es so viel zu bestaunen, zu erleben und auszuprobieren gab? Wie ist das heute für unsere Kinder? Ich denke, das Wort Abenteuer trifft es ganz gut. Und ein Abenteuer erleben auch Kalle und Elsa bei einem Tag am Strand - ihr ganz eigenes und fantasievolles Sommerabenteuer.

Elsa möchte Kalle ihren Strand zeigen. Und endlich ist der große Tag gekommen. Mit den Rädern und einem Wagen voller Ding, die man am Strand unbedingt braucht - der Schwimmdelfin ist sehr wichtig! -, geht es durch den Wald in Richtung Meer. Als sich der Wald zum Strand öffnet (das ist übrigens wunderschön dargestellt), sind sie endlich da. Sofort kann das Abenteuer beginnen. Während Elsas Papa den Schwimmdelfin aufbläst, beginnen die Kinder damit, ein Loch zu graben. Sie stellen sich vor, was sie darin alles fangen können und schon wird der Strandtag zu einem Erlebnis voller Fantasie und Freundschaft.

Dienstag, 24. Juli 2018

[Kinderbuch] "Die Ziege auf dem Mond" von Stefan Beuse und Sophie Greve

Die Ziege lebt auf dem Mond - allein, aber glücklich. Jeden Tag landen Dinge auf dem Mond, die die Ziege neu benennen muss. Es sind hübsche und traurige Dinge, nützliche und gefährliche, aus denen sich die Ziege ihr Leben baut. Ganz ohne Zeitdruck kann sie dem Flüstern der Sterne lauschen und im Traum den Ozean schmecken. Bis etwas Großes im Mondkrater landet, das Geräusche macht und lebendig scheint. Etwas Geheimnisvolles, Schönes, das sich beim Darüber-Nachdenken verändert - und das den ganzen Mut der Ziege fordert.

Ein Buch voller Wunder, das zeigt, wie reich, verrückt und poetisch das Leben ist - und ein philosophisches Abenteuer für Kinder und Erwachsene, die das Staunen nicht verlernt haben. (Text-, Cover- und Zitatrechte: Carl Hanser Verlag)


"Das Leben im Augenblick" ist der Untertitel von des Buches. Und genau das ist es, was die Ziege macht; sie lebt im Augenblick ... alleine ... auf dem Mond. Wie sie auf den Mond kam? Wie lange sie schon dort lebt? Warum auf dem Mond Rucola wächst und warum die Uhr dort immer auf viertel nach neun steht? Das sind alles berechtige Fragen. Wichtig sind sie aber nicht wirklich und werden im Übrigen meist von erwachsenen Lesern gestellt. Hier können Kinder viel besser akzeptieren, dass manche Dinge einfach nur sind. Und dass es gut ist, dass sie sind.

Jeder Stern steht für einen Wunsch, das wusste die Ziege aus der platten Welt, und damals hatte sie sich so viel gewünscht, dass der ganze Himmel hätte leer sein müssen. Aber von dem ganzen Wünschen wurde man bloß traurig, und da hatte die Ziege gemerkt, dass es nicht gut war, zu viel zum Wünschen zu haben. - S. 11

Montag, 23. Juli 2018

[Kinderbuch] "Sprichst du Schokolade?" von Cas Lester

Schokolade gegen Nougat.
Was tun, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht und aus unterschiedlichen Kulturen kommt? Die rebellische und selbstbewusste Josie und ihre neue Mitschülerin Nadima machen es vor: Sie tauschen Süßigkeiten aus und verständigen sich mithilfe von Emojis. Und so wird schnell klar, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben, als sie je gedacht hätten. Der Anfang einer ganz besonderen Freundschaft! Doch wie jede Freundschft wird auch diese auf die Probe gestellt ... (Text-, Cover- und Zitatrechte: arsEdition)


Josie ist recht selbstbewusst und schlagfertig. Das muss sie auch sein, bei drei älteren Brüdern. Die Geschwister harmonieren gut, auch wenn Josies Vater die Familie schon früh verlassen hat. Einzig Josies Legasthenie bringt sie manchmal in blöde Situationen. Entweder weiß sie nicht richtig, wie sie sich ausdrücken oder etwas schreiben soll (ein Hoch auf die Autokorrektur ihres Handys!), und dann tritt sie wegen dieser Fehler in so manches Fettnäpfchen und ist oft dem Spott bestimmter Mitschüler und sogar Lehrer ausgesetzt. Als Nadima als neue Klassenkameradin hinzukommt, fühlt sich Josie dem Mädchen sofort verbunden. Beide verstehen nicht viel von dem, was der andere sagt. Doch sie finden einen Weg, sich auch ohne viele Worte zu verständigen.

Da standen wir und futterten die Süßigkeiten, die wir uns gegenseitig geschenkt hatten, und in diesem Moment wusste ich, dass wir Freundinnen werden würden, auch wenn keine von uns ein Wort von dem verstand, was die andere sagte.
Keine Ahnung, woher ich das wusste. Ich kann es nicht erklären. Aber ich wusste es einfach.
- S. 25

Dienstag, 17. Juli 2018

[Bilderbuch] "Kleiner weiser Wolf" von Gijs van der Hammen

Weit, weit weg, hinter den Bergen wohnt ein kleiner Wolf. Er liest dicke Bücher, entdeckt neue Sterne, kennt alle Kräuter der Welt. Und weil er so viel weiß, nennt ihn jeder nur ­Kleiner weiser Wolf. Eines Tages besucht ihn eine Krähe mit der ­Bot­schaft: Der König ist krank und nur der weise Wolf kann ihn gesund machen! Eigentlich hat der aber überhaupt keine Zeit ...

... und eine Geschichte, die beweist, wie wichtig wahre Freunde sind! (Text- und Coverrechte: Bohem Press)


"Mama, bei dem Buchtitel wurde ein 's' vergessen, das muss doch Kleiner weisser Wolf heißen". Das war das erste, was meinem 9-jährigen Sohn auffiel, als er das Bilderbuch "Kleiner weiser Wolf" in die Hand nahm (auch in diesem Alter schaut er zwischendurch gerne Bilderbücher an, bzw. liest sie selbst). Aber der kleine Wolf ist hier keineswegs weiss, er ist weise. Synonyme wäre hier auch gebildet, klug, studiert oder wissend. Und ja, das alles trifft auf den Kleinen weisen Wolf zu. Im Buch wird das sehr anschaulich erklärt. Dass aber manchmal Freundschaft wichtiger ist, und man dadurch nichts verpasst, sondern dass Freundschaft das Leben bereichert, das lernt der kleine Wolf in der Geschichte. Freundschaft und Weisheit ergänzen sich nämlich sehr gut.

Montag, 16. Juli 2018

[Bilderbuch] "Der gute Riese" von David Litchfield

Schon immer erzählt Billys Großvater von einem Riesen. Er soll mitten unter ihnen im Städtchen Ziegelhausen wohnen, über alle wachen und heimlich gute Taten vollbringen. Aber Billy glaubt davon kein Wort. Ein Riese, mit Händen so groß wie Tischplatten und Füßen so groß wie Ruderboote, der kann doch gar nicht unbemerkt bleiben! Oder hat Billy nur nicht genau hingeschaut? (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Der Titel des Bilderbuches "Der gute Riese" klingt wie im Märchen der Brüder Grimm. Genau das war es auch, was das Buch für uns so anziehend machte. Das, und die beeindruckenden Zeichnungen, die auf den ersten Blick für eine ganz besondere Stimmung bei Vorlesern und Betrachtern sorgen. Denn wir lieben Märchen!

Ein Riese ist alleine durch seine Größe beeindruckend. Das kann in vielen Situationen zwar hilfreich sein, führt aber auch dazu, dass sich viele Menschen oder Kinder vor einem Riesen fürchten - weil er anders ist. Genau das erzählt Opa seinem Enkel Billy. Im Städtchen der beiden wird die Stadtmauer angemalt, aber keiner kommt bis oben hin. Doch Opa kennt jemanden, der helfen könnte. Ganz nebenbei erzählt er von den guten Taten, die der Riese bereits vollbracht hat. Billy ist zwar interessiert und kann sich an vieles erinnern, aber so ganz glaubt er die Geschichten seines Opas nicht. Bis er eines Tages vor dem Riesen steht. Er ist gigantisch groß und er ist anders. Billy läuft davon. Wird es ihm gelingen, dem Riesen zu zeigen, dass er ihn mag und ihm für seine Hilfe dankbar ist, obwohl er nicht der Norm entspricht?

Mittwoch, 11. Juli 2018

[Bilderbuch] "Frida Furchtlos lädt zum Tee" von Danny Baker

Frida Furchtlos lebt in einem Häuschen am äußersten Rande des Waldes. So lange sie denken kann, wohnt sie dort ganz allein. Sie fürchtet sich vor nichts und niemandem: Nicht vor Wölfen und nicht vor Bären. Und Löwen? Die lädt sie ein zum Tee! Gibt es überhaupt irgendetwas, das Frida Furchtlos Angst machen kann? (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Die Vorstellung von einem Leben alleine im Wald klingt für Erwachsene oft nach traumhafter Ruhe und Erholung. Für Kindern ist schon der Gedanke an eine Übernachtung im Wald aufregend und vielleicht auch etwas gruselig. Darum wird die Gans Frida auch sofort zur offensichtlichen Heldin des Bilderbuchs, denn sie wohnt in einem Häuschen im Wald, ganz alleine. Und sie ist so furchtlos, dass sie sogar Tiere, die ihr Böses wollen, in ihr Haus zu Tee und Kuchen einlädt. Verständlich, dass Wolf, Bär und Löwe da erst mal ganz schön irritiert sind.

"Frida Furchtlos lädt zum Tee" heißt das Bilderbuch, und der Titel verrät auch relativ detailliert, um was es geht. Gans Frida lädt zu sich zum Tee, und ausnahmslos alle Tiere, die sie vorher erschrecken und ihr nachjagen wollten. Nachdem zuerst aber keines der gefährlichen Tiere bei Frida Tee trinken möchte, überlegen sie es sich später dann doch anders. Und das hat einen ganz bestimmten (und lustigen!) Grund.

Montag, 9. Juli 2018

[Bilderbuch] "Die kleine Maus und die große Mauer" von Britta Teckentrup

Für alle Furchtlosen - und eine Welt ohne Mauern.

Was passieren kann, wenn man mutig ist, seine Ängste überwindet und sein Herz öffnet - das zeigt uns die kleine Maus, die gemeinsam mit vielen Tieren hinter einer großen roten Mauer lebt. Eines Tages macht sie sich neugierig auf den Weg auf die andere Seite und entdeckt dort eine Welt, noch viel schöner und bunter, als sie es sich jemals vorstellen konnte. Und als die kleine Maus später zu den anderen Tieren zurückkehrt, ist die Mauer plötzlich verschwunden ... (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Wäre unser Leben sicherer oder komfortabler, wenn wir uns die ganze Zeit hinter einer großen und hohen Mauer aufhalten würden? Vielleicht. Was die einen entsetzt, ist für die anderen eventuell gar keine so abwegige Vorstellung. Eines ist aber sicher; ein Leben hinter Mauern wäre auf jeden Fall einsamer, grauer und trostloser als ein Leben ohne. Diese Gedanken sind natürlich (hoffentlich!) hypothetisch. Die wenigsten Menschen werden eine echte Mauer bauen, hinter der sie sich verkriechen können. Viel präsenter sind die gedanklichen Mauern, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Und die sind tatsächlich zu hinterfragen. Denn Mauern entstehen im Kopf!

Sonntag, 1. Juli 2018

[Bilderbuch] "Die allerbeste Prinzessin" von Ursula Poznanski

Bianca, Violetta und Rosalind sind drei bezaubernde Prinzessinnen. Sie haben nur einen klitzekleinen Fehler: Sie streiten für ihr Leben gern!
Eines Tages meldet sich Besuch an, Prinz Waldomir hat keine Lust mehr auf die Drachenjagd und möchte lieber heiraten. Natürlich hält sich jede der Prinzessinnen für die Beste – und damit für die zukünftige Frau des Prinzen. Ein turbulenter Wettkampf entspinnt sich, noch bevor sie den mickrigen Waldomir überhaupt zu Gesicht bekommen haben ... (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Als ich "Die allerbeste Prinzessin" entdeckte, musste ich gleich zwei Mal hinschauen. Ursula Poznanski schreibt auch Bilderbücher? Wie genial ist das denn?! Nun ist es so, dass es das Buch schon mal gab, es jetzt aber neu aufgelegt und illustriert wurde. Heraus kam ein Prinzessinnen-Bilderbuch der etwas anderen Art: Wunderbar vorzulesen, herrlich lustig und mit viel Augenzwinkern geschrieben ... und gar nicht so prinzessinnenhaft, wie man anfangs vielleicht noch denkt.

Die drei wirklich zauberhaften Prinzessinnen Bianca, Violetta und Rosalind sind nicht nur lieblich anzusehen, sie haben es faustdick hinter den Ohren. Sie tanzen ihrem Vater, dem König, ständig auf der Nase herum - verstecken sogar seine Krone -, kichern die ganze Zeit und streiten viel, nämlich darum, wer von ihnen die allerbeste Prinzessin ist. Sie unterscheiden ich also nicht groß von anderen Kindern. Eine Hochzeit soll für den König alles zum Guten wenden, doch da hat er die Rechnung ohne seine drei Töchter gemacht ...

Dienstag, 19. Juni 2018

[Kinderbuch] "Der zauberhafte Eisladen: Vanille, Erdbeer und Magie" von Heike Eva Schmidt

Eis, Abenteuer und eine Prise Magie

Elli ist ein ganz normales Mädchen. Dachte sie. Doch dann stellt sich heraus, dass sie ein besonderes Talent in sich trägt. Wie ihr Großvater Leonardo, Inhaber der beliebtesten Eisdiele der Stadt, sieht sie Gefühle als farbigen Nebel und besitzt damit die Fähigkeit, magisches Eis herzustellen.

Das süßeste Buch des Jahres mit "magischem" Eisrezept zum Selbermachen (Text- und Coverrechte: Boje Verlag)


Geschichten für Kinder, die scheinbar normal sind, dazu aber noch eine Besonderheit aufweisen, stehen bei meiner Tochter (8) hoch im Kurs. Einen Eisladen - oder eine Eisdiele - kennt wohl jedes Kind. Aber einen, in dem es magisches Eis gibt? Das ist neu und aufregend. Die besten Vorraussetzungen also, dass das Buch genau den Geschmack meiner Tochter treffen würde. So war es auch. Es gefiel ihr so gut, dass sie es für ihre Buchvorstellung in der Schule ausgewählt hat. Und ich musste mich mit dem Lesen erst mal hinten anstellen.

Sonntag, 17. Juni 2018

[Kinderbuch] "Ein Freund wie kein anderer" von Oliver Scherz

Begeistert hüpft Habbi durch den Wald und stopft Schätze in seine Backentaschen: ein Schneckenhaus, eine Vogelfeder, einen Libellenflügel. Plötzlich prallt er mit einem Wolf zusammen, dem größten Feind der Erdhörnchen. Doch statt sich auf ihn zu stürzen, blinzelt der Wolf ihn nur kraftlos an. Er scheint schwer verletzt zu sein. Wie könnte Habbi ihn da einfach allein lassen? Täglich versorgt er ihn mit Futter und nach und nach freunden die beiden sich an. Bis ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt wird ... (Text- und Coverrechte: Thienemann Verlag)


Bücher über ungewöhnliche Freundschaften sind für Kinder immer wieder wichtig und gut. Darum mögen wir diese Art Vorlesebuch auch besonders gerne. Und "Ein Freund wie kein anderer" stach uns sofort ins Auge. Eine Freundschaft zwischen Erdhörnchen und Wolf? Das kann normalerweise nicht gut gehen. Denn der Wolf ist ein Raubtier und würde ein Erdhörnchen sicher liebend gerne verspeisen. Die Umstände, unter denen sich Habbi und Yaruk begegnen sind dafür aber alles andere als normal. Und so freunden sie sich tatsächlich an. Das klingt wirklich schön, aber die Geschichte ist mehr als das. Sie ist spannend und liebevoll gleichzeitig und für Kinder besonders wertvoll.

Donnerstag, 14. Juni 2018

[Bilderbuch] "Kleine Biene Hermine, wo bist du zu Haus?" von Andrea Reitmeyer

Die kleine Biene Hermine lebt auf einer Wiese am Wald. Zusammen mit anderen Bienen sucht sie nach Nektar und verteilt Pollen. Doch dann zerstören schwere Maschinen den Wald und die Wiese. Hermine muss sich ein neues Zuhause suchen und begibt sich auf eine aufregende und abenteuerliche Reise ...
Liebevolle und detailreiche Illustrationen verraten viel über die Welt der Bienen. Kleine und große Leserinnen erfahren, wie sie den Bienen helfen können. (Text- und Coverrechte: JUMBO Verlag)


Bienen sind im Kinderbuch gerade ein Trendthema. Und das ist gut so! Denn der Lebensraum der nützlichen Insekten wird nicht nur immer knapper, er ist zunehmend bedroht. Das zeigt auch das Bilderbuch "Kleine Biene Hermine, wo bist du zu Haus?" ganz deutlich und liebevoll. Bevor wir uns ausführlich mit dem Buch beschäftigt haben, gingen die Kinder und ich von einer Vorlesegeschichte aus. Umso überraschter waren wir, als wir feststellten, dass das Buch mehr enthält. Es ist ein durchaus ausführliches Sachbuch über die Welt der Bienen, das gleichzeitig mit einer einfachen Geschichte kombiniert ist. So ist "Kleine Biene Hermine, wo bist du zu Haus?" nicht nur informativ, das Buch ist auch so interessant, dass es eine breite Altersgruppe anspricht.

Mittwoch, 23. Mai 2018

[Kinderbuch] "Robby aus der Räuberhöhle: Abenteuer am Badesee" von Barbara Landbeck

Ausgelassene Stimmung am Badesee in Jottwede. Doch in der Stadt sorgen gefälschte Zwanzig-Euro-Scheine für Ärger! Robby und seine beste Freundin Thea sind wachsamer denn je. Während sich die beiden fürsorglich um eine verletzte Fledermaus kümmern, beobachten sie geheimnisvolle Blitzlichter in einer alten Villa. Was hat es damit auf sich? Wer ist der Mann im Bootshaus? Und wozu baut Oma Hilde diese rätselhafte Maschine? Ein Räuberhut und zwei Gummistiefel nehmen die Spur auf! (Text- und Coverrechte: JUMBO Verlag)


Oh toll, ein neues Robby-Buch! Ja, so reagieren meine großen Kinder, wenn der Räuberjunge ein neues Abenteuer erlebt. "Robby aus der Räuberhöhle: Abenteuer am Badesee" ist bereits sein drittes. Selbstverständlich haben wir seine kompletten Erlebnisse verfolgt und möchten diese Bücher in unserem Regal nicht mehr missen. Was macht sie jetzt so besonders und beliebt, die Geschichten rund um Thea und Robby, der mit seiner Oma in einem idyllischen Versteck mitten in der Stadt wohnt? Ich glaube hier ist es die Kombination aus einem realistischen Schauplatz und der unkonventionellen Lebensweise der kleinen Räuberfamilie. Dazu kommt noch ganz viel Spannung und ein herzliches Miteinander. Jede Geschichte ist wieder ein Freude!

Freitag, 18. Mai 2018

[Bilderbuch] "Wir sind elefantenstark!" von Anuska Allepuz

Fünf Elefanten, fünf Mäuse und ein Baum mit leckeren Früchten - Wer schafft es wohl, die Birnen zu pflücken? Die Elefanten versuchen einzeln an die Früchte zu kommen. Sie pusten, brüllen, rütteln, aber so sehr sich jeder Elefant auch bemüht, keiner kommt an die Birnen ran. Die schlauen Mäuse hingegen arbeiten zusammen, rufen "Unser!" und gelangen gemeinsam bis zu den Früchten. (Cover- und Textrechte: Ravensburger Buchverlag)


Schaffen wir im Leben die meisten Dinge alleine? Oder geht manches gemeinsam auf jeden Fall leichter von der Hand? Um dieses Thema geht es im neuen Bilderbuch "Wir sind elefantenstark!" von Anuska Allepuz. Auf eine ganz einfache (und sehr humorvolle!) Art können Kinder hier erfahren, dass es manchmal angebracht ist, den eigenen Egoismus hinten anzustellen, weil man gemeinsam besser zum Ziel kommt.

Dafür kommt das Bilderbuch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher, denn es ist vollkommen in Ordnung, auch mal Dinge alleine zu machen. Es wirkt eher unterbewusst, behandelt das Thema wie nebenbei und dazu noch sehr, sehr lustig. Alleine die fünf Elefanten sind schon drollig anzusehen, wie sie da im Herzen des Jungels vor sich hinleben. Jeder von ihnen hat eigene Vorlieben, jeder hat seinen ganz eigenen Geschmack, wenn es um die Lieblingsfrucht geht. Nur wer ganz genau hinschaut, kann neben der fünf Elefanten noch fünf kleine Mäuse erkennen, die ständig gemeinsam zu Werke gehen.
Die beschauliche Ruhe der Elefanten wird gestört, als sie eine besondere, köstlich aussehende Frucht entdecken. Und sie hängt hoch oben am Baum. Jeder Elefant möchte die Frucht für sich haben, doch irgendwie kommt keiner ran an diese Frucht. Die Mäuse hingegen haben einen gemeinsamen Weg gefunden, die köstliche Frucht zu pflücken. Ob dieser auch den Elefanten einleuchtet?

Dienstag, 24. April 2018

[Kinderbuch] "Die Bratwurstzipfel-Detektive und das Geheimnis des Rollkoffers" von Jens Steiner

Die Bratwurstzipfel-Detektive - das sind der ziemlich schusslige Clemens, sein bester, superschlauer Freund Leo und Olivia, angehende Schriftstellerin. Ihr erster Fall: der merkwürdige Herr Radek. Er trägt immer Gummistiefel, selbst im Hochsommer, aber noch viel merkwürdiger ist, dass er das Haus nie ohne seinen Rollkoffer verlässt. Was da wohl drin ist? Die drei beschließen, Herrn Radek zu beschatten ... (Text- und Coverrechte: Ravensburger Buchverlag)


Kinder finden Detektivgeschichten toll! Vor allem, wenn sie alles andere als gewöhnlich, gerne besonders und etwas schrullig-eigen sind. Genau diese Attribute treffen auf den ersten Fall der Bratwurstzipfel-Detektive zu. In "Die Bratwurstzipfel-Detektive und das Geheimnis des Rollkoffers" gilt es nicht nur, das Geheimnis des merkwürdigen Nachbarn Herr Radek aufzudecken, es ist zudem eine Geschichte über Familie und Freundschaft, die einen hohen Unterhaltungswert besitzt.

Clemens Lebensumstände sind sehr anschaulich und auch schräg. Er wohnt mit seiner Familie mitten in den Stadt, in einem sehr beengten, aber gemütlichen Haus. Alle fühlen sich hier wohl, auch wenn Clemens Papa, Schreiner von Beruf, oftmals seine Lehrlinge und Gesellen gleich mit einquartiert. Wäre da nicht Haubesitzer und Nachbar Radek, der sich in letzter Zeit komisch benimmt. Clemens und seine Freunde möchten dem Rätsel auf die Spur kommen.

Sonntag, 15. April 2018

8 Kinderbücher zum Thema Frühjahr


Das Frühjahr, oder den Frühling, verbinden Kinder oft mit Ostern. Entsprechend viele Kinderbücher findet man zu diesem Thema. Im Frühjahr gibt es aber noch viel mehr zu erleben und zu bestaunen. Die Natur regt sich, alles wächst und blüht im Garten oder in Wald und Feld, die Vögel zwitschern und viele Tierkinder werden geboren. Ein schöner Anlass, um Kinderbücher für den Frühling vorzustellen. Acht Stück habe ich ausgewählt, die bei uns dieses Frühjahr immer in Griffweite liegen.

Mittwoch, 21. März 2018

[Bilderbuch] "Mond: Eine Reise durch die Nacht" von Britta Teckentrup

Hast du je darüber nachgedacht, warum der Mond scheint in der Nacht?

Begleite den Mond auf seiner Reise durch die Nächte unserer Welt und erlebe eines der beeindruckendsten Naturphänomene. Entdecke durch die Gucklöcher, wie der Mond in den verschiedenen Phasen seine Gestalt verändert.

Magisch illustriert von Britta Teckentrup. (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Kleinen Kindern ist schnell klar und bewusst, dass am Tag die Sonne scheint. Immer wieder wird ihnen das gesagt oder ganz nebenbei vermittelt. Aber warum scheint oder leuchtet auch der Mond, und das noch in der Nacht? Warum geht er auf wie die Sonne? Diesen Fragen widmet sich das Bilderbuch "Mond: Eine Reise durch die Nacht". Das geschieht ganz natürlich, angepasst an die Aufmerksamkeit von Kindern, und wird mit einer wunderschönen und stimmungsvollen (Gute)-Nacht-Geschichte mit den Tieren unserer Welt begleitet.

Montag, 19. März 2018

[Kinderbuch] "Das Ravioli-Chaos oder Wie ich plötzlich Held wurde" von Katja Reider

Ein Mal berühmt sein ... wenigstens für 15 Minuten ... das ist Lennis großer Traum! Und dann wird Lenni zufällig Zeuge eines Überfalls und plötzlich zum gefeierten Helden - dabei war es doch gar nicht er, sondern ein umstürzender Turm von Ravioli-Dosen, der den Räuber in die Flucht geschlagen hat! Das Leben als Held gefällt Lenni aber so gut, dass es ihm überhaupt nicht passt, als der Räuber auf einmal auftaucht und sich der Polizei stellen will. Kommt jetzt etwa die ganze Wahrheit ans Licht ...? (Text- und Coverrechte: Rowohlt Verlag)


Welches Kind würde nicht mal gerne berühmt sein? Sei es auch nur für einen kurzen Moment. Genau so geht es Lenni, dem jungen Helden der Geschichte, der davon träumt, berühmt zu sein, auch wenn es nur für fünfzehn Minuten wäre. Wie schnell er dann aber Berühmtheit erlangt, auch wenn sie gar nicht der Wahrheit entspricht, das hätte er sich nicht träumen lassen. Denn ...

Lenni wird Zeuge eines Überfalls im Spätkauf. Er wird nicht nur unbeteiligter Zeuge, sondern ist sogar live dabei. Denn Strumpfmaske ist ein schusseliger und komischer Räuber, er stößt einen Turm mit Ravioli-Dosen um und flieht. Als Lenni danach die Dosen wieder aufräumen will, halten ihn alle für denjenigen, der Strumpfmaske in die Flucht geschlagen hat. Sonnt er sich nun in seinem Ruhm oder klärt er die Sache auf? Und wer steckt hinter Stumpfmaske? Ein Dilemma bahnt sich an.

Mittwoch, 14. März 2018

[Bilderbuch] "Das Staubmaushaus" von Asja Bonitz

Seit vielen, vielen Jahren wohnen die putzigen kleinen Staubmäuse schon im Staubmaushaus. Nichts und niemand kann sie daraus vertreiben. Bis eines Tages ein furchterregendes Ungeheuer auftaucht. Und das hat es auf die Staubmäuse abgesehen. (Text- und Coverrechte: EDITION PASTORPLATZ)


Die Idee ist einfach zu niedlich, denn in "Das Staubmaushaus" geht es um die kleinen Gesellen, die jeder kennt, die aber im Kinderbuch bisher nicht gesondert thematisiert wurden - Staubmäuse. Hier haben sie sogar ein eigenes Haus, in dem sie vergnügt und zufrieden leben und sich ungehindert vermehren können. Und wenn ein feuchter Lappen daherkommt, dann verstecken sich die Staubmäuse einfach unter dem Bett. Besonders der Dachboden ist ein wahres Paradies, denn dort wurde tatsächlich noch nie staubgewischt. Doch plötzlich nimmt das beschauliche Leben ein jähes Ende. Ein schrecklich lautes Krachmonster rollt durch das Haus, und das hat es, oh Schreck, auf alle Staubmäuse abgesehen. Jetzt ist eine gute Strategie gefragt ...

Mittwoch, 7. März 2018

[Kinderbuch] "Die Bibel" von Barbara Bartos-Höppner und Britta Teckentrup

Diese hochwertig ausgestattete Kinderbibel umfasst die schönsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament kindgerecht nacherzählt: die Schöpfungsgeschichte, die Arche Noah, Geschichten über Abraham und Mose, David und Goliath sowie die Weihnachtsgeschichte und das Leben Jesu.

Eine wunderschöne Bibel für die ganze Familie, eindringlich illustriert von der Künstlerin Britta Teckentrup. (Cover- und Textrechte: arsEdition)


Ich weiß nicht genau, wann es geschah, aber Britta Teckentrup hat sich zu einer meiner liebsten Illustratorinnen entwickelt. Ihre Bilder, so unterschiedlich sie auch sind, haben durch die eigene Technik eine großen Wiedererkennungswert und eine Beständigkeit die mich jedes Mal begeistert. Und so ist die Freude groß, dass es nun "Die Bibel" - ein Schatz für Kinder und die ganze Familie - von Britta Teckentrup illustriert gibt. Die Texte stammen von der 2006 verstorbenen Schriftstellerin Barbara Bartos-Höppner.

Wie das Original, hat "Die Bibel" zwei Teile, enthält Geschichten aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament. Es wurden über 70 der bekanntesten und eindringlichsten Geschichten ausgewählt, chronologisch geordnet und mit einer sehr schönen und positiven Geschichte beendet. Im Anhang befindet sich ein Inhaltsverzeichnis der einzelnen Texte, zu denen auch die originale Bibelstelle angegeben ist.

Dienstag, 6. März 2018

[Kinderbuch] "Ziemlich beste Schwestern: Quatsch mit Soße" von Sarah Welk

Willkommen bei den besten Schwestern der Welt!
Mimi und Flo haben immer die besten Ideen! Einen Überraschungskuchen machen zum Beispiel. Sooo schwierig kann Backen ja nicht sein. Oder doch?
Und wie wäre es mit einer Mäusefamilie, die ins Puppenhaus einzieht? Dumm nur, dass die kleinen Nager gar nicht daran denken, brav in ihrem Versteck zu bleiben.
Und komisch, dass Mama und Papa von den neuen Mitbewohnern gar nicht begeistert sind ...
Eine Geschichte zum Vor- und Selberlesen! (Cover- und Textrechte: arsEdition)


Die Chemie zwischen Schwestern ist meist eine ganz besondere. Sie zanken sich oft, haben aber genauso oft ein schönes Miteinander. Keine kann ohne die andere. Genau so ist das auch bei "Ziemlich beste Schwestern: Quatsch mit Soße". Im Buch geht es um Schwestern, die gemeinsam die allerbesten Ideen haben - sehr zur Freude (oder dem Leid) ihrer Eltern.

Die einzelnen Geschichten im Buch werden von Mimi erzählt. Sie ist sieben und stellt ganz am Anfang ihre kleine Schwester Flo, fünf Jahre alt, vor. Gemeinsam hecken die beiden ganz schön viel aus, wollen zum Beispiel eine echte Mäusefamilie ins Puppenhaus einquartieren oder backen einen Kuchen mit drei Packungen Backpulver. Wohin das führt, kann sich jeder Leser bildhaft vorstellen. Natürlich sind die Aktionen der beiden Schwestern etwas überspitzt dargestellt. Zwischen den Zeilen streckt aber auch ganz viel Wahrheit, und wir haben in jedem Kapitel viel gelacht.

Mittwoch, 28. Februar 2018

[Bilderbuch] "Das kleine Walhorn" von Jessie Sima

Nori kam im Meer zur Welt und ist fest davon überzeugt, ein Narwal zu sein. Zwar kann er bei Weitem nicht so gut schwimmen wie die anderen Narwale und sein Stoßzahn ist viel kürzer, doch weder ihm noch seiner Familie scheint es etwas auszumachen, dass er anders ist. Als eine starke Strömung ihn weit von zu Hause an die Wasseroberfläche spült, begegnet Nori geheimnisvollen Wesen mit einem Horn, die ihm auf wundersame Weise ähnlich sehen ... (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Ich selbst bin kein großer Einhorn-Fan, und seit diese fabelhafen Wesen auch noch stark im Trend liegen, ist mein Interesse eher gesunken. Aber erstens geht es hier nicht um mich, sondern um Kinder - und die lieben Einhörner! Und zweites sprechen wir beim vorliegenden Buch von einem Walhorn, einem ganz besonders niedlichen. "Das kleine Walhorn" ist tatsächlich zum Knuddeln. Das Bilderbuch ist wunderschön gestaltet, sehr liebevoll umgesetzt und enthält zudem noch eine wunderbare und einfach zu verstehende Message für Kinder.

Samstag, 24. Februar 2018

[Bilderbuch] "Fühl mal, such mal!: Wo ist Ella Eule?" von Yayo

Abwechslungsreiche und fröhliche Illustrationen animieren zum genauen Hinsehen und Fühlen: Die kleine Ella ist kuschelweich beflockt und auf jeder Seite versteckt. Kleine Spurensucher fühlen und merken sofort: Hier ist Ella! Ein Pappbilderbuch mit besonderer Strahlkraft durch Sonderfarben-Druck und Flocking auf jeder Seite. (Text- und Coverrechte: Coppenrath Verlag)


Die Pappbilderbuch-Serie Fühl mal, such mal! hat nun einen zweiten Band bekommen. "Wo ist Ella Eule!" heißt das Buch, das wir uns dringend gewünscht haben. Denn die kleine Püppi (3) hatte schon mit dem Vorgängerband großen Spaß. Natürlich haben, so wie bei Bilderbüchern meist üblich, die kurzen Geschichten der Reihentitel nichts miteinander zu tun. Jedes Buch steht für sich ganz alleine. Es ist also völlig unerheblich, welches davon man ausprobieren mag.

Das Bilderbuch beinhaltet eine kleine Geschichte, in der sich die Eulenschar einen neuen Schlafplatz suchen will. Darum eignet sich das Pappbuch auch hervorragend als Gutenachtgeschichte. Die Eulen fliegen von Seite zu Seite, doch alle Schlafplätze sind schon besetzt - vom Fuchs, Familie Eichhorn, dem Hirsch und einem Bären. Am Ende, bei Sonnenaufgang, finden die Eulen aber ein schönes Plätzchen. Dann heißt es auch für sie 'Gute Nacht'.
Der Text der Geschichte ist sehr einfach und freundlich, er kommt jeweils nur mit wenigen Zeilen aus. Kleine Kinder erfahren aber genau, was die Eulen gerade machen ... und dann gibt es da ja noch die Aufforderung "Such mal! Fühl mal!", der sie gerne nachkommen.

Montag, 19. Februar 2018

[Kinderbuch] "Der Klang der Freiheit: Ein kleines Boot - Ein Funken Hoffnung - Ein Traum von Freiheit" von Gill Lewis

Eine wunderschön illustrierte poetische Geschichte über die Suche nach Freiheit und Geborgenheit.

Eine kleine Gruppe von Menschen, die in einem Boot auf offener See treiben, teilen miteinander ihre Lebensgeschichten. Der junge Rami trägt eine Geige bei sich und erzählt eine berührende Geschichte über die Erfindung dieses Instrumentes.

Eine Geschichte von Hoffnung, Freiheit und der Macht der Musik. (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Obwohl das Cover von "Der Klang der Freiheit" nicht nur ein dunkles Meer und ein kleines Boot zeigt, sondern ebenso den Kopf eines Pferdes, der mit Musiknoten dargestellt ist, weiß man sofort, dass hier das Thema Flucht aufgegriffen wird. Das ist bei dem aktuellen Weltgeschehen genauso aktuell wie wichtig und wird auf lange Sicht präsent bleiben. Die Autorin Gill Lewis erzählt hier eine Geschichte, die ebenso dramatisch wie berührend ist, und verpackt sie in eine musikalisch-lyrische Unterhandlung. Unterstützt wird die Geschichte durch die vielen aussagekräftigen Bilder von Jo Waver. Heraus kommt ein feines Kunstwerk.