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Dienstag, 17. November 2015

[Bilderbuch] "Die kleine Motzkuh - Oder: Wie man schlechte Laune verjagen kann" von Annette Langen

© Cover Coppenrath Verlag
Josefine und Justus haben manchmal heimlichen Besuch von der kleinen Motzkuh. Immer, wenn sie da ist werden die beiden schrecklich wütend, schreien oder streiten sich. Die Motzkuh macht auch vor Josefines und Justus' Eltern nicht halt. Zum Glück hat die Oma eine neue Lesebrille bekommen und die Motzkuh entdeckt, und wer die Motzkuh finden kann, kann sie auch ganz schnell wieder loswerden.


"Die kleine Motzkuh" war schon als niedliche Miniausgabe in meinem Besitz, bevor ich eigene Kinder hatte. Mir gefiel die Geschichte und das Konzept, das damit verbunden ist. Nun gibt es eine Jubiläumsausgabe des Bilderbuchs mit schöner Gestaltung und einem Blister, hinter dem eine Motzkuh-Fingerpuppe zu finden ist. Und das alles zu einem sehr ansprechenden Preis. Höchste Zeit also, dass diese schöne, große Ausgabe bei uns einzog.

Die Motzkuh stellt die Gefühle von Kindern dar, ohne sie konkret zu benennen. Gerade Kinder im Trotzalter können manchmal einfach nicht aus ihrer Haut, und schon ist die da, die Motzkuh, die für Zorn, Geschrei und Tränen verantwortlich ist. Das Bilderbuch ist eine gute Möglichkeit Kindern auf humorvolle und liebevolle Art zu zeigen, dass diese Gefühle okay sind, man sie aber auch ebenso schnell hinter sich lassen kann. Man muss nicht immer alles dramatisieren und allzu ernst nehmen, vielleicht ist die lustige, augenzwinkernde Art der kleinen Motzkuh genau das Richtige.

Die Geschichte verstehen schon kleine Kinder - und sie können sofort die richtigen Schlüsse ziehen. Mit lustigen Bildern und gut verständlichem Text kann das Bilderbuch zu einem echten Dauerbrenner im Kinderbuchregal werden.
"Die kleine Motzkuh" ist familienerprobt. Mit der Geschichte, dem Motzkuh-Lied und der Handpuppe aus Stoff hat man alle Möglichkeiten zur beliebigen Anwendung - oder auch nicht. Die Geschichte macht auch "einfach so" Spaß!

Damaris hatte ...
dieses tolle Bilderbuch schon ohne eigene Kinder. "Die kleine Motzkuh" ist lustig und einprägsam, veranschaulicht Kindern auf spielerische Weise, dass gerade die Gefühle des Trotzalters okay sind, man sie aber ebenso schnell wieder los wird. Das Gleiche gilt natürlich auch für Eltern und Freunde. Ein moderner Klassiker, der - besonders in der schönen Jubiläumsausgabe - zu einem Schatz im Bilderbuchregal werden kann.

mini 1 - Der Schelm (8) und mini 2 - Die Träumerin (6) finden die Geschichte heute vor allem lustig. Bei uns genügte in den jungen Kinderjahren eine Light-Anwendung. Es reichte schon, wenn ich bei einem Trotzanfall lächelnd "Ach, ist die Motzkuh wieder da?" sagte. mini 3 - Die Püppi (< 1) ist noch zu klein für das Buch, aber die Motzkuh-Stofffigur, die hat sie gerade immer im Mund.


Coppenrath Verlag 2015 - Hardcover, 32 Seiten - Jubiläumsausgabe, 10 € [D] - Format 21 x 28 cm - mit Spotlack, Ausfaltseite und Fingepuppe - ab 3 Jahren

Montag, 9. November 2015

[Bilderbuch] "Als Bär erzählen wollte" von Philip C. Stead

© Cover FISCHER Sauerländer
Der Winter schaut schon fast ins Land, als Bär müde wird. Vorher will er unbedingt noch eine Geschichte erzählen. Doch seine Freunde haben keine Zeit, weil sie die letzten Herbsttage nützen, um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten, nach Süden zu fliegen oder Vorräte zu sammeln. Bär hat für jedes Tier ein offenes Ohr und hilft wo er kann. Und dann kommt die Zeit, in der sich auch Bär zum Winterschlaf zurückzieht. Ob er seine Geschichte noch erzählen kann?


"Als Bär erzählen wollte" ist ein spätes Herbstbilderbuch, genau richtig für den Übergang der farbenfrohen, gemütlichen Jahreszeit zu den kalten Wintertagen. Herbstbücher gibt es gar nicht so wenige - zurecht. Denn wenn die Tage kürzer werden, und sich das Leben oftmals innerhalb des Hauses abspielt, ist die Zeit wie geschaffen für stimmungsvolle Vorlesegeschichten. Meine Kinder und ich schätzen Herbstgeschichten sehr. 

"Es war schon fast Winter und Bär wurde müde." So beginnt die Geschichte über einen Bären, der sofort unser Herz eroberte. Der gutmütige Kerl würde so gerne seine Geschichte erzählen, aber keines der Tiere hat für ihn Zeit. Völlig selbstlos hilft er jedem seiner Freunde bei den Wintervorbereitungen, bis Bär sich selbst zum Winterschlaf hinlegt. Im Frühjahr hat er endlich die Zeit und die Zuhörer für seine Geschichte.
Bärs Geschichte ist ein Kreislauf. Ein Kreislauf des Lebens, der Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Das ist ganz reizend umgesetzt und sorgt am Ende bei den kleinen Zuhörern für eine schönes und warmherziges Aha-Erlebnis.

Und jetzt muss ich noch etwas schwärmen, denn die fantastischen Zeichnungen machen "Als Bär erzählen wollte" zu einem der schönes Bilderbücher in unserem Regal. Alleine die Geschichte ist klasse, aber in Kombination mit den Bleistift-Aquarell-Bildern von Erin E. Stead (der Frau des Autors) wird das Buch zu einem realistischen Kunstwerk. Mit jeder neuen Seite wuchs meine Begeisterung. Bei den Tieren hat sich die Illustratorin an der Realität orientiert, ebenso bei der jahreszeitlichen Farbgestaltung. Dennoch haben alle Tiere etwas Knuffiges, Einzigartiges an sich. Man muss sie, allen voran natürlich Bär, einfach lieb haben!

Damaris würde ...
diese Buch gerne für ihre Privatsammlung beiseitelegen (natürlich nur theoretisch), denn es ist inhaltlich wie optisch ein zauberhaftes Prachtstück. Perfekt für die Übergangszeit vom Herbst zum Winter, und mit einer liebevollen Kreislaufgeschichte ausgestattet, empfehlen wir es als Grundausstattung in jedem Kinderbuchregal.

mini 2 - Die Träumerin (6) sucht ...
sich immer ein Tier aus der Geschichte, das sie gerne sein/darstellen würde. Zuerst war es der Frosch (weil mini 1 - Der Schelm (8) sich schon für den Bären entschieden hatte), dann die Ente, nein, die Maus. Oder doch der süße Maulwurf? Schlussendlich hatte sie dann alle durch und ist bei jedem Anschauen oder Vorlesen wieder von neuem entzückt.


FISCHER Sauerländer 2015 - Hardcover, 32 Seiten - 14,99 € [D] - Format 22 x 24 cm - mit Illustrationen von Erin E. Stead - ab 4 Jahren