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Dienstag, 16. Oktober 2018

[Bilderbuch] "Karl und Knäcke lernen räubern" von Kirsten Reinhardt

Karl und Knäcke wären gerne die gefürchtetsten Räuber der Stadt - nur haben sie eigentlich noch nie etwas gestohlen. Das muss anders werden! Sie planen eine räubermäßige Einbruchsserie. Doch in jeder Wohnung findet sich so viel Spannendes, dass sie das Räubern glatt vergessen – außer, dass sie sich nach den erlebten Abenteuern etwas zu Essen genehmigen. Denn in fremden Küchen kocht es sich besonders gut! Wenn das mal keine neue Berufsperspektive ist ... (Text- und Coverrechte: Carlsen Verlag)


Räubergeschichten haben für Kinder schon immer eine große Anziehungskraft. Vielleicht reizt die Gefahr oder das Unübliche, Verbotene. Oftmals gibt es noch eine große Portion Humor dazu, damit sich die Geschichte selbst nicht allzu ernst nimmt. Aber zwei Räuber, die das Räubern erst noch lernen müssen? Das hatten wir, glaube ich, noch nie. Umso charmanter geht es bei "Karl und Knäcke lernen räubern zu". Denn ob den beiden ein richtiger Raubzug gelingt, das steht ab Beginn in den Sternen.

Karl und Knäcke sind echte Räuber. Die wildesten der ganzen Stadt. Sie können jedes Schloss knacken und futtern für ihr Leben gerne. Doch immer, wenn es auf Raubzug gehen soll, fällt den beiden etwas anders ein, das noch zu tun wäre. Und so bleiben sie schlussendlich zu Hause. Eigentlich haben sie noch nie etwas geräubert. So kann es auf keinen Fall weiter gehen, schließlich haben sie einen Ruf zu verlieren. Karl und Knäcke beschließen, dass sich etwas ändern muss. Sie wollen jetzt wirklich das Räubern lernen und steigen in diverse Wohnungen und Häuser ein. Dabei entdecken sie etwas an sich, das gar nichts mit räubern zu tun hat - und das ist eher kulinarischer Natur.

"Karl und Knäcke lernen räubern" zu beschreiben fällt mir gar nicht so leicht. Es ist definitiv besonders und liebenswert schräg. Das Bilderbuch hat viel Text, und flippig-coole Bilder, eignet sich damit auch gut für eine längere Vorlesezeit. Kinder ab etwa 5-6 Jahren, die schon etwas "zwischen den Zeilen" verstehen können, sowie ältere Grundschulkinder, werden damit viel Spaß haben. Es kann sein, dass sich die volle Wirkung des Bilderbuchs erst beim zweiten Mal Vorlesen entfaltet. Denn die Ausführung ist sowohl charmant, irgendwie urig, als auch modern. Diese humorvolle Kombination hat eine tolle Wirkung auf die jungen Zuhörer. Das Ende ist sehr kreativ und lustig-perfekt gewählt. Uns gefällt es super.

Damaris' Fazit ...
Eine Räubergeschichte der anderen Art finden Kinder und Vorleser in "Karl und Knäcke lernen räubern". Wie gelingt es zwei Räubern stadtbekannt zu werden, wenn sie noch nie etwas geräubert haben? Vielleicht gibt es ja einen anderen Weg ... und dieser ist so viel besser und lustiger. Die liebenswerte und schräg-moderne Auslegung der Geschichte und die spleenigen Bilder haben etwas Faszinierendes, das vielleicht auch erst auf den zweiten Blick wirkt. Uns hat gerade das sehr gut gefallen. Ausprobieren!


"Karl und Knäcke lernen räubern", Carlsen Verlag 2018 - Hardcover, 40 Seiten - 12,00 € [D] - Format 20 x 25 cm - Text von Kirsten Reinhardt - Illustrationen von Marie Geißler - ab 4 Jahren