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Dienstag, 24. Juli 2018

[Kinderbuch] "Die Ziege auf dem Mond" von Stefan Beuse und Sophie Greve

Die Ziege lebt auf dem Mond - allein, aber glücklich. Jeden Tag landen Dinge auf dem Mond, die die Ziege neu benennen muss. Es sind hübsche und traurige Dinge, nützliche und gefährliche, aus denen sich die Ziege ihr Leben baut. Ganz ohne Zeitdruck kann sie dem Flüstern der Sterne lauschen und im Traum den Ozean schmecken. Bis etwas Großes im Mondkrater landet, das Geräusche macht und lebendig scheint. Etwas Geheimnisvolles, Schönes, das sich beim Darüber-Nachdenken verändert - und das den ganzen Mut der Ziege fordert.

Ein Buch voller Wunder, das zeigt, wie reich, verrückt und poetisch das Leben ist - und ein philosophisches Abenteuer für Kinder und Erwachsene, die das Staunen nicht verlernt haben. (Text-, Cover- und Zitatrechte: Carl Hanser Verlag)


"Das Leben im Augenblick" ist der Untertitel von des Buches. Und genau das ist es, was die Ziege macht; sie lebt im Augenblick ... alleine ... auf dem Mond. Wie sie auf den Mond kam? Wie lange sie schon dort lebt? Warum auf dem Mond Rucola wächst und warum die Uhr dort immer auf viertel nach neun steht? Das sind alles berechtige Fragen. Wichtig sind sie aber nicht wirklich und werden im Übrigen meist von erwachsenen Lesern gestellt. Hier können Kinder viel besser akzeptieren, dass manche Dinge einfach nur sind. Und dass es gut ist, dass sie sind.

Jeder Stern steht für einen Wunsch, das wusste die Ziege aus der platten Welt, und damals hatte sie sich so viel gewünscht, dass der ganze Himmel hätte leer sein müssen. Aber von dem ganzen Wünschen wurde man bloß traurig, und da hatte die Ziege gemerkt, dass es nicht gut war, zu viel zum Wünschen zu haben. - S. 11

Montag, 23. Juli 2018

[Kinderbuch] "Sprichst du Schokolade?" von Cas Lester

Schokolade gegen Nougat.
Was tun, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht und aus unterschiedlichen Kulturen kommt? Die rebellische und selbstbewusste Josie und ihre neue Mitschülerin Nadima machen es vor: Sie tauschen Süßigkeiten aus und verständigen sich mithilfe von Emojis. Und so wird schnell klar, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben, als sie je gedacht hätten. Der Anfang einer ganz besonderen Freundschaft! Doch wie jede Freundschft wird auch diese auf die Probe gestellt ... (Text-, Cover- und Zitatrechte: arsEdition)


Josie ist recht selbstbewusst und schlagfertig. Das muss sie auch sein, bei drei älteren Brüdern. Die Geschwister harmonieren gut, auch wenn Josies Vater die Familie schon früh verlassen hat. Einzig Josies Legasthenie bringt sie manchmal in blöde Situationen. Entweder weiß sie nicht richtig, wie sie sich ausdrücken oder etwas schreiben soll (ein Hoch auf die Autokorrektur ihres Handys!), und dann tritt sie wegen dieser Fehler in so manches Fettnäpfchen und ist oft dem Spott bestimmter Mitschüler und sogar Lehrer ausgesetzt. Als Nadima als neue Klassenkameradin hinzukommt, fühlt sich Josie dem Mädchen sofort verbunden. Beide verstehen nicht viel von dem, was der andere sagt. Doch sie finden einen Weg, sich auch ohne viele Worte zu verständigen.

Da standen wir und futterten die Süßigkeiten, die wir uns gegenseitig geschenkt hatten, und in diesem Moment wusste ich, dass wir Freundinnen werden würden, auch wenn keine von uns ein Wort von dem verstand, was die andere sagte.
Keine Ahnung, woher ich das wusste. Ich kann es nicht erklären. Aber ich wusste es einfach.
- S. 25

Dienstag, 17. Juli 2018

[Bilderbuch] "Kleiner weiser Wolf" von Gijs van der Hammen

Weit, weit weg, hinter den Bergen wohnt ein kleiner Wolf. Er liest dicke Bücher, entdeckt neue Sterne, kennt alle Kräuter der Welt. Und weil er so viel weiß, nennt ihn jeder nur ­Kleiner weiser Wolf. Eines Tages besucht ihn eine Krähe mit der ­Bot­schaft: Der König ist krank und nur der weise Wolf kann ihn gesund machen! Eigentlich hat der aber überhaupt keine Zeit ...

... und eine Geschichte, die beweist, wie wichtig wahre Freunde sind! (Text- und Coverrechte: Bohem Press)


"Mama, bei dem Buchtitel wurde ein 's' vergessen, das muss doch Kleiner weisser Wolf heißen". Das war das erste, was meinem 9-jährigen Sohn auffiel, als er das Bilderbuch "Kleiner weiser Wolf" in die Hand nahm (auch in diesem Alter schaut er zwischendurch gerne Bilderbücher an, bzw. liest sie selbst). Aber der kleine Wolf ist hier keineswegs weiss, er ist weise. Synonyme wäre hier auch gebildet, klug, studiert oder wissend. Und ja, das alles trifft auf den Kleinen weisen Wolf zu. Im Buch wird das sehr anschaulich erklärt. Dass aber manchmal Freundschaft wichtiger ist, und man dadurch nichts verpasst, sondern dass Freundschaft das Leben bereichert, das lernt der kleine Wolf in der Geschichte. Freundschaft und Weisheit ergänzen sich nämlich sehr gut.

Montag, 16. Juli 2018

[Bilderbuch] "Der gute Riese" von David Litchfield

Schon immer erzählt Billys Großvater von einem Riesen. Er soll mitten unter ihnen im Städtchen Ziegelhausen wohnen, über alle wachen und heimlich gute Taten vollbringen. Aber Billy glaubt davon kein Wort. Ein Riese, mit Händen so groß wie Tischplatten und Füßen so groß wie Ruderboote, der kann doch gar nicht unbemerkt bleiben! Oder hat Billy nur nicht genau hingeschaut? (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Der Titel des Bilderbuches "Der gute Riese" klingt wie im Märchen der Brüder Grimm. Genau das war es auch, was das Buch für uns so anziehend machte. Das, und die beeindruckenden Zeichnungen, die auf den ersten Blick für eine ganz besondere Stimmung bei Vorlesern und Betrachtern sorgen. Denn wir lieben Märchen!

Ein Riese ist alleine durch seine Größe beeindruckend. Das kann in vielen Situationen zwar hilfreich sein, führt aber auch dazu, dass sich viele Menschen oder Kinder vor einem Riesen fürchten - weil er anders ist. Genau das erzählt Opa seinem Enkel Billy. Im Städtchen der beiden wird die Stadtmauer angemalt, aber keiner kommt bis oben hin. Doch Opa kennt jemanden, der helfen könnte. Ganz nebenbei erzählt er von den guten Taten, die der Riese bereits vollbracht hat. Billy ist zwar interessiert und kann sich an vieles erinnern, aber so ganz glaubt er die Geschichten seines Opas nicht. Bis er eines Tages vor dem Riesen steht. Er ist gigantisch groß und er ist anders. Billy läuft davon. Wird es ihm gelingen, dem Riesen zu zeigen, dass er ihn mag und ihm für seine Hilfe dankbar ist, obwohl er nicht der Norm entspricht?

Mittwoch, 11. Juli 2018

[Bilderbuch] "Frida Furchtlos lädt zum Tee" von Danny Baker

Frida Furchtlos lebt in einem Häuschen am äußersten Rande des Waldes. So lange sie denken kann, wohnt sie dort ganz allein. Sie fürchtet sich vor nichts und niemandem: Nicht vor Wölfen und nicht vor Bären. Und Löwen? Die lädt sie ein zum Tee! Gibt es überhaupt irgendetwas, das Frida Furchtlos Angst machen kann? (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Die Vorstellung von einem Leben alleine im Wald klingt für Erwachsene oft nach traumhafter Ruhe und Erholung. Für Kindern ist schon der Gedanke an eine Übernachtung im Wald aufregend und vielleicht auch etwas gruselig. Darum wird die Gans Frida auch sofort zur offensichtlichen Heldin des Bilderbuchs, denn sie wohnt in einem Häuschen im Wald, ganz alleine. Und sie ist so furchtlos, dass sie sogar Tiere, die ihr Böses wollen, in ihr Haus zu Tee und Kuchen einlädt. Verständlich, dass Wolf, Bär und Löwe da erst mal ganz schön irritiert sind.

"Frida Furchtlos lädt zum Tee" heißt das Bilderbuch, und der Titel verrät auch relativ detailliert, um was es geht. Gans Frida lädt zu sich zum Tee, und ausnahmslos alle Tiere, die sie vorher erschrecken und ihr nachjagen wollten. Nachdem zuerst aber keines der gefährlichen Tiere bei Frida Tee trinken möchte, überlegen sie es sich später dann doch anders. Und das hat einen ganz bestimmten (und lustigen!) Grund.

Montag, 9. Juli 2018

[Bilderbuch] "Die kleine Maus und die große Mauer" von Britta Teckentrup

Für alle Furchtlosen - und eine Welt ohne Mauern.

Was passieren kann, wenn man mutig ist, seine Ängste überwindet und sein Herz öffnet - das zeigt uns die kleine Maus, die gemeinsam mit vielen Tieren hinter einer großen roten Mauer lebt. Eines Tages macht sie sich neugierig auf den Weg auf die andere Seite und entdeckt dort eine Welt, noch viel schöner und bunter, als sie es sich jemals vorstellen konnte. Und als die kleine Maus später zu den anderen Tieren zurückkehrt, ist die Mauer plötzlich verschwunden ... (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Wäre unser Leben sicherer oder komfortabler, wenn wir uns die ganze Zeit hinter einer großen und hohen Mauer aufhalten würden? Vielleicht. Was die einen entsetzt, ist für die anderen eventuell gar keine so abwegige Vorstellung. Eines ist aber sicher; ein Leben hinter Mauern wäre auf jeden Fall einsamer, grauer und trostloser als ein Leben ohne. Diese Gedanken sind natürlich (hoffentlich!) hypothetisch. Die wenigsten Menschen werden eine echte Mauer bauen, hinter der sie sich verkriechen können. Viel präsenter sind die gedanklichen Mauern, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Und die sind tatsächlich zu hinterfragen. Denn Mauern entstehen im Kopf!

Sonntag, 1. Juli 2018

[Bilderbuch] "Die allerbeste Prinzessin" von Ursula Poznanski

Bianca, Violetta und Rosalind sind drei bezaubernde Prinzessinnen. Sie haben nur einen klitzekleinen Fehler: Sie streiten für ihr Leben gern!
Eines Tages meldet sich Besuch an, Prinz Waldomir hat keine Lust mehr auf die Drachenjagd und möchte lieber heiraten. Natürlich hält sich jede der Prinzessinnen für die Beste – und damit für die zukünftige Frau des Prinzen. Ein turbulenter Wettkampf entspinnt sich, noch bevor sie den mickrigen Waldomir überhaupt zu Gesicht bekommen haben ... (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Als ich "Die allerbeste Prinzessin" entdeckte, musste ich gleich zwei Mal hinschauen. Ursula Poznanski schreibt auch Bilderbücher? Wie genial ist das denn?! Nun ist es so, dass es das Buch schon mal gab, es jetzt aber neu aufgelegt und illustriert wurde. Heraus kam ein Prinzessinnen-Bilderbuch der etwas anderen Art: Wunderbar vorzulesen, herrlich lustig und mit viel Augenzwinkern geschrieben ... und gar nicht so prinzessinnenhaft, wie man anfangs vielleicht noch denkt.

Die drei wirklich zauberhaften Prinzessinnen Bianca, Violetta und Rosalind sind nicht nur lieblich anzusehen, sie haben es faustdick hinter den Ohren. Sie tanzen ihrem Vater, dem König, ständig auf der Nase herum - verstecken sogar seine Krone -, kichern die ganze Zeit und streiten viel, nämlich darum, wer von ihnen die allerbeste Prinzessin ist. Sie unterscheiden ich also nicht groß von anderen Kindern. Eine Hochzeit soll für den König alles zum Guten wenden, doch da hat er die Rechnung ohne seine drei Töchter gemacht ...