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Sonntag, 1. Juli 2018

[Bilderbuch] "Die allerbeste Prinzessin" von Ursula Poznanski

Bianca, Violetta und Rosalind sind drei bezaubernde Prinzessinnen. Sie haben nur einen klitzekleinen Fehler: Sie streiten für ihr Leben gern!
Eines Tages meldet sich Besuch an, Prinz Waldomir hat keine Lust mehr auf die Drachenjagd und möchte lieber heiraten. Natürlich hält sich jede der Prinzessinnen für die Beste – und damit für die zukünftige Frau des Prinzen. Ein turbulenter Wettkampf entspinnt sich, noch bevor sie den mickrigen Waldomir überhaupt zu Gesicht bekommen haben ... (Text- und Coverrechte: Loewe Verlag)


Als ich "Die allerbeste Prinzessin" entdeckte, musste ich gleich zwei Mal hinschauen. Ursula Poznanski schreibt auch Bilderbücher? Wie genial ist das denn?! Nun ist es so, dass es das Buch schon mal gab, es jetzt aber neu aufgelegt und illustriert wurde. Heraus kam ein Prinzessinnen-Bilderbuch der etwas anderen Art: Wunderbar vorzulesen, herrlich lustig und mit viel Augenzwinkern geschrieben ... und gar nicht so prinzessinnenhaft, wie man anfangs vielleicht noch denkt.

Die drei wirklich zauberhaften Prinzessinnen Bianca, Violetta und Rosalind sind nicht nur lieblich anzusehen, sie haben es faustdick hinter den Ohren. Sie tanzen ihrem Vater, dem König, ständig auf der Nase herum - verstecken sogar seine Krone -, kichern die ganze Zeit und streiten viel, nämlich darum, wer von ihnen die allerbeste Prinzessin ist. Sie unterscheiden ich also nicht groß von anderen Kindern. Eine Hochzeit soll für den König alles zum Guten wenden, doch da hat er die Rechnung ohne seine drei Töchter gemacht ...

Typische Rollenklischees werden immer öfter kritisiert und Gleichberechtigung ist ein wichtiges Thema unserer Gesellschaft. Doch ich bin der Meinung, dass es auch Bücher oder Bilderbücher geben darf, die eine bestimmte Geschlechterzielgruppe ansprechen. Bei "Die allerbeste Prinzessin" sind das auf den ersten Blick Mädchen. Trotzdem hat das Buch etwas so Pfiffiges und Witziges an sich, dass es Jungen ebenso gefallen könnte. Das wichtigste Merkmal dabei ist, dass sich die Geschichte selbst nicht allzu ernst nimmt, sogar verdeutlicht, dass Mädchen (und auch Jungen) ganz und gar nicht in ein vorbestimmtes Rollenklischee passen müssen und ihr Schicksal jederzeit selbst in die Hand nehmen können.

Das Bilderbuch lässt sich wunderbar vorlesen, eventuell auch in Etappen. Es ist umfangreich und hat relativ viel Text, eignet sich darum auch für ältere Kinder und solche, die schon selbst lesen können. Meine 8-jährige Tochter liest das Buch auch gerne für sich, die 3-Jährige schaut es eher an. Denn die Bilder von SaBine Büchner (vielen bekannt als Illustratorin von "Petronella Apfelmus") sind sehr niedlich und detailverliebt. Es gibt auf jeder Seite Lustiges und so manche Besonderheit zu entdecken. So haben beispielsweise alle Tiere auf den Bildern ein kleines Krönchen auf. Wir haben mit dem Bilderbuch gerade herrlich viel (Vorlese)-Spaß.

Damaris' Fazit ...
"Die allerbeste Prinzessin" wird mit viel Augenzwinkern erzählt und ist darum ganz und gar kein angepasstes Bilderbuch über Prinzessinnen. Vielmehr können Kinder entdecken, dass es kein Rollenklischee benötigt, um den eigenen Weg zu gehen. Die Geschichte eignet sich perfekt für ausgedehnte Vorlesestunden. Der Humor und die pfiffig-märchenhafte Umsetzung gefällt auch älteren Kindern. So kommt es schon mal vor, dass unsere Töchter sich um das Buch zanken (ob sie sich ein Beispiel an den drei Prinzessinnen genommen haben?). Geht es um Bücher, finde ich das durchweg positiv. Unbedingt anschauen!


"Die allerbeste Prinzessin", Loewe Verlag 2018 - Hardcover, 48 Seiten - 12,95 € [D] - Format 24 x 27 cm - Text von Ursula Poznanski - Durchgehend farbig illustriert von SaBine Büchner - ab 4 Jahren