Nur aus Spaß wirft ein Kind einen Stein in einen Ameisenhaufen - für die Ameisen ist es bitterer Ernst. Die wimmligen und doch so klaren Bildern zeigen, wie die winzigen Tiere umherirren, Tote und Verletzte wegschleppen, die Königin retten und schließlich alles wieder neu aufbauen. Eine große faszinierende Ameisenwelt, über die man nur staunen kann. Niemand vermag dies alles so poetisch in Worte zu fassen wie Josef Guggenmos. (Text- und Coverrechte: Beltz & Gelberg)
"Ein Riese warf einen Stein" sprach mich sofort an, weil es ein Gedicht von Josef Guggenmos (verst. 2003) in Bilderbuchform wiedergibt. Josef Guggenmos gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten Lyriker für Kinder. Seine Kindergedichte habe eine einfache und doch sehr deutliche Art, Dinge auszudrücken. Sie sind voller Humor, besitzen Raffinesse und machen gleichzeitig sensibel für Gegebenheiten und Umstände. Am Beispiel eines Ameisenvolkes, auf dessen Haufen ein Stein geworfen wird, wird das besonders deutlich.
Die Geschichte geht so: Ein Kind wirft "nur zum Spiel" einen Stein auf einen Ameisenhaufen. Das hat schwerwiegende Folgen für das Ameisenvolk. Gänge und Zimmer, das Werk vieler Wochen, stürzen ein. Viele Ameisen verletzen sich, manche sterben. Darum ist die Aufregung natürlich groß. Doch die fleißigen Insekten verzagen nicht, rennen schnell herbei und beginnen mit den Aufräumarbeiten. Sie trösten, sie schleppen, sie versorgen, sie bauen neu. Und ganz sicher hoffen sie, dass solch ein Unglück nicht mehr geschieht.