Dieser Kinder- und Bilderbuchblog wurde beendet. Schau dich jedoch gerne um! Infos dazu gibt es HIER.

Samstag, 28. November 2020

[Kinderbuch] "Haifischzähne" von Anna Woltz

Einmal mit dem Rad rund ums Ijsselmeer. 360 Kilometer an einem Tag und in einer Nacht. Eine verrückte Idee, aber Atlanta ist wild dazu entschlossen. Was soll man auch sonst tun, wenn der nächste Tag schreckliche Untersuchungsergebnisse bringen kann. Ärgerlich nur, dass sie gleich am Anfang mit Finley zusammenstößt, der auch vor irgendetwas wegläuft. Oder ist das doch eher ein Glück? Jedenfalls fahren sie nun gemeinsam weiter, ausgerüstet mit Wasserflaschen, zwölf Käsebroten und Haifischzähnen. Denn dem Schicksal begegnet man am besten nicht unbewaffnet. (Text- und Coverrechte: Carlsen Verlag)


Wer feinfühlige Geschichten mit  Humor und Herz lesen möchte, der sollte sie die Bücher von Anna Woltz mal anschauen. Ich liebe ihre Jugendbücher und auch für jüngere Leser*innen ist sie unbedingt zu empfehlen. Ihre Stimme im Kinderbuch klingt besonders und zart zugleich. In "Haifischzähne" geht es um Gefühle und Identifikation, vor allem aber um Familie. Und wenn inmitten aller Sorgen, die im Herzen toben, noch eine neue Freundschaft dazukommt, die ein Stückchen auf dem Weg begleiten kann, dann wurde hier alles richtig gemacht.

Ich knalle mit voller Wucht gegen den Jungen, der vor mir fährt. Sein Rücklicht platzt in alle Himmelsrichtungen auseinander, ich überschlage mich halb, aber er kann sich gerade eben noch fangen. Ich falle und spüre, dass zwischen meinem Ellenbogen und der Straße plötzlich keine Haut mehr ist.
Ich beiße die Zähne zusammen, aber ich fange nicht an zu weinen. Von allen Mädchen, die ich kenne, weine ich am wenigsten. - S. 5


Mittwoch, 18. November 2020

[Bilderbuch] "Schneeglück verschenken" von Heyjin Go

Das hat der Bär noch nie gesehen: 
Das Wunder fallender Schneeflocken. Lärm hat ihn aus dem Winterschlaf geweckt, verärgert ist er nach draußen gestapft. Und jetzt dieser Zauber! 
Er will das Schneeglück mit seinen Freunden teilen. Aber die zwei Girlitze sind in die Wärme gezogen. Was soll der Bär nun tun? Die Maus rät ihm, einen Schneemann zu bauen und diesen den Vögeln zu senden. 
Klar ist die Überraschung geschmolzen, bis sie ankommt. Aber die beiden Girlitze wissen sich zu helfen und freuen sich an dem Geschenk.  (Text- und Coverrechte: Atlantis)


Der Zauber des ersten Schnees ist jedes Jahr aufs Neue ein ganz besonderes Gefühl. Wer kennt es nicht? Wie schön wäre es, dieses Gefühl verschenken zu können. Und genau das ist das Ziel des Bären in "Schneeglück verschenken". Eine gute Idee, und ein ganz wunderbares und sehr eigenständig interpretiertes Bilderbuch zur Winterzeit.

Herr Bär hat seine Vogelfreunde, die Girlitze - eine Finkenart -, bis zum nächsten Frühjahr verabschiedet. Sie fliegen in ein warmes Land, während Herr Bär seinen Winterschlaf macht. Aus diesem wird er jedoch recht unsanft geweckt. Die Tiere des Waldes kommen aus ihren Höhlen, nachdem es tagelang geschneit hat, und vergnügen sich im Schnee. Zuerst ist Herr Bär etwas grummelig, doch dann bestaunt er den Schnee, das Wunder des Winters. Daran möchte er auch die Vögelchen in der Ferne teilhaben lassen. Gemeinsam mit den anderen Tieren baut Herr Bär einen Schneemann, den er den Girlitzen schickt. Doch das Geschenk kommt anders an als gedacht.

Mittwoch, 11. November 2020

[Bilderbuch] "Wenn es Winter wird im Wald" von Marion Dane Bauer

Es wird Winter im Wald. Die ersten Schneeflocken fallen vom Himmel, direkt auf die Nase vom Fuchs. Der Fuchs fragt sich, was Füchse eigentlich im Winter machen. Soll er in den Süden fliegen wie die Gänse? Aber er ist doch hier im Wald zu Hause. Soll er Vorräte sammeln wie das Eichhörnchen? Aber er mag doch gar keine Eicheln. Soll er Winterschlaf halten wie der große Bär? Aber er ist doch gar nicht müde.
Immer mehr Schneeflocken fallen und die Welt um den Fuchs wird ganz still. Da kommt plötzlich ein anderer Fuchs daher und der weiß, was Füchse im Winter machen ... tanzen! (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Pappbilderbücher sind perfekt für kleine Bilderbuchbetrachter*innen und Zuhörer*innen. Die Seiten sind stabil, Inhalt und Umfang übersichtlich. "Wenn es Winter wird im Wald" finden wir ganz wunderbar für die Übergangszeit vom Herbst zum Winter. Es ist wunderschön gezeichnet, herrlich erzählt und hat neben dem feinen Humor noch eine stimmungsvolle poetische Note. Ein Bilderbuch für alle Sinne, das ganz locker mit den "großen" mithalten kann.

Es ist Herbst. Als eine einzelne Schneeflocke vom Himmel schwebt und ganz sacht auf der Nase des Rotfuchses landet, erkennt dieser schnell, dass nun der Winter naht. Doch was soll er jetzt tun? Auf seinem Streifzug durch den Wald machen ihm verschiedene Tiere Vorschläge. Die Raupe meint, der Fuchs solle sich verpuppen, um im Frühling als Schmetterling zu erwachen. Das Eichhörnchen sagt ihm, er könnte Nüsse sammeln und sie verstecken. Oder soll er, wie die Gänse, nach Süden ziehen? Der Fuchs bemerkt schnell, dass nichts davon etwas für ihn ist. Und dann, als immer mehr Schneeflocken auf seiner Nase landen, trifft der Fuchs auf einen zweiten Rotfuchs. Gemeinsam tanzen sie durch den Winter.