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Dienstag, 30. September 2014

[Kinderbuch] "Der kleine Wassermann" von Otfried Preußler

Als der Wassermann eines Tages nach Hause kam, sagte die Wassermannfrau zu ihm: "Heute musst du ganz leise sein. Wir haben nämlich einen kleinen Jungen bekommen." "Was du nicht sagst!", rief der Wassermann voller Freude. "Einen richtigen kleinen Jungen?"

In der Welt der Fische, Schnecken und Muscheln wächst er auf, der kleine Wassermann mit den grünen Haaren, den Hosen aus Fischschuppen und der roten Zipfelmütze. Tagtäglich erlebt er neue Abenteuer, bis es Winter wird und das Eis den Mühlenweiher zudeckt. (Text-, Cover- und Zitatrechte: Thienemann Verlag)


Otfried Preußler gehört zu den Klassiker-Autoren des Kinderbuchs. "Der kleine Wassermann" bekam den Sonderpreis im Deutschen Jugendbuch (für Text und Illustration) und ist ebenso bekannt wie "Räuber Hotzenplotz", "Die kleine Hexe" oder "Das kleine Gespenst".
Wir besitzen die wunderschöne kolorierte Ausgabe. Die Innenbilder sind hier nicht schwarz-weiss, sondern farbig - einfach schön anzusehen.

Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, etwa zwei bis drei Seiten lang. Außerdem ist jedem Kapitel ein Bild zugeordnet. So können sich auch schon 5- bis 6-jährige Kinder gut auf die Geschichte konzentrieren und die Handlung dem Bild zuordnen. Zudem ist die Geschichte ist sehr linear und in jedem Kapitel erlebt der kleine Wassermann ein neues Abenteuer, manchmal in seinem Zuhause, dem Mühlenweiher, und manchmal auch drumherum. Einige Kapitel sind rasant und lustig, andere eher ruhig und nachdenklich. Eine tolle Mischung.

Mir fällt auf, dass "Der kleine Wassermann" etwas einfacher vorzulesen und zu verstehen ist, als zum Beispiel "Das kleinen Gespenst" oder "Der Räuber Hotzenplotz", die den Kindern etwas mehr an Konzentration und Verständnis abverlangen. Otfried Preußler verwendet ab und an Begriffe und Wörter, die heute nicht mehr im Gebrauch sind oder sehr schwer zu verstehen sind. Je nach Situation und dem Alter der Kinder, nehme ich mir hier beim Vorlesen die Freiheit, stattdessen ein einfacheres Wort zu verwenden oder einen Begriff genauer zu erklären.

Damaris liebt Klassiker ...
und darum gehört "Der kleine Wassermann" in jedes Kinderbuchregal, genau wie die anderen Kinderbuchklassiker des Autors. Egal ob man das Buch den Kindern vorliest oder ob sie es später, als fortgeschrittene Grundschulkinder, selber lesen können, es ist eine echte Bereicherung der Fantasie und Vorstellungskraft. Zum immer wieder Vorlesen!

mini 1 - Der Schelm (7) musste ...
sehr bei der Geschichte im Kapitel Habuh! Habuuh! lachen. Gerade vorhin erzählte er mir nochmals, dass es dieses Abenteuer am besten fand. In dem Kapitel sammelt der kleine Wassermann allerhand Plunder vom Seegrund und hängt diesen einem Angler an den Haken. Nicht, dass der noch einen Fisch aus dem See erwischt!

mini 2 - Die Träumerin (5) war ...
sehr fasziniert vom besten Freund des kleinen Wassermanns - dem Karpfen Cyprinus. Seine Stimme hatte ich beim Vorlesen des Öfteren mit einem "blubb" untermalt. Der blubbernde Fisch wurde von der Träumerin dann in jedem Kapitel heiß erwartet.


Jeden Tag schien die Sonne ein Weilchen länger über dem Mühlenweiher und jeden Tag wurde der kleine Wassermann ein bisschen älter.
Eines Morgens sagte der Wassermannvater zu ihm: "Komm mit, mein Junge, wir wollen ans Ufer schwimmen. Es wird Zeit, dass du deine Nase einmal hinausstreckst!" - S. 34


Thienemann-Esslinger Verlag 2013 - Hardcover, 112 Seiten - 14,95 € [D] - kolorierte Ausgabe, mit farbigen Illustrationen - ab 6 Jahren