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Samstag, 29. Juli 2017

[Bilderbuch] "Die Träne des Einhorns" von Bettina Göschl

Im zauberhaften Tal hinter dem Regenbogen leben die Menschen in Frieden miteinander. Doch eines Tages wird das geheimnisvolle Einhorn, das über die Bewohner wacht, von einem Ungeheuer entführt und in einen Turm aus Elfenbein gesperrt. Vor Traurigkeit weint das Einhorn so viel, dass das gesamte Tal droht im Tränenmeer zu ertrinken. Das Lachen und die Lieder der Menschen verstummen. Als niemand mehr ein noch aus weiß, nimmt der kleine Felix all seinen Mut zusammen und zieht los, um das Einhorn zu retten. In einer Papierrüstung und mit nur einem Schwert aus Holz begibt er sich entschlossen ins Abenteuer. Kann Felix das Einhorn befreien und den Menschen wieder zu ihrem Glück verhelfen? (Text- und Coverrechte: JUMBO Verlag)


Auch wenn das Einhorn gerade stärker als nie zuvor im Fokus steht, so übte es schon immer eine sehr große Faszination auf Kinder und Jugendliche aus. Auch Erwachsene lassen sich von Büchern und Filmen, in denen dieses Fabelwesen eine Rolle spielt, begeistern. Im Bilderbuch "Die Träne des Einhorns" erzählt Bettina Göschl die Geschichte vom Leben im Tal hinter dem Regenbogen, einem Einhorn, das in Gefangenschaft gerät - mit schrecklichen Auswirkungen für das Tal - und einem Jungen, der mutig genug ist, sich einer großen Herausforderung zu stellen.

Eine Geschichte von einem zauberhaften Tal hinter dem Regenbogen, von Menschen, die den ganzen Tag fröhlich sind, sich lieb haben und singen ... und bei denen dann auch noch ein Einhorn im Wald lebt, ja, das klingt schon ganz schön kitschig. Aber nur für die Maßstäbe von Erwachsenen. Meine Kinder lieben die Geschichte - und die sind immerhin schon 7 und 9 Jahre alt. Mit offenen Mündern haben sie der Geschichte gelauscht, die sich mit ihrer umfangreichen Textlänge und den großformatigen Bildern sehr gut als Vorlesegeschichte eignet. Aufgrund des Themas und der doch recht großen Spannung, finde ich Altersempfehlung ab 4 Jahren fast noch etwas zu jung.

Die Bilderbuchgeschichte liest sich wie ein Märchen. Märchenhaft ist die Welt, in der die Handlung spielt und ganz ausgezeichnet die Idee, die der Geschichte zugrunde liegt. Als das Einhorn nämlich von einem Ungeheuer gefangen und in einen Turm gesperrt wird, verwandeln sich seine Tränen in ein Meer, das das ganze Tal überflutet und den glücklichen Menschen ihr Zuhause nimmt. Mit dem Ungeheuer wird die Geschichte sehr spannend und auch ein bisschen nervenaufreibend, besonders als der kleine Junge Felix Mut beweist und das Einhorn befreien will. Felix bekommt Hilfe von einer Fee und setzt sich für das Einhorn mit Mut, aber auch Verstand und Humor ein. Plötzlich ist selbst das furchtbare Ungeheuer gut zu ertragen. Wir mussten herzlich lachen. Die Geschichte endet genau so märchenhaft wie sie begonnen hat.

Ganz anders als gewöhnlich sind die Zeichnungen, die das Buch schmücken. Und schmücken trifft es hier ganz gut. Es fällt mir schwer darüber zu urteilen, mir kam beim Vorlesen nämlich immer wieder der Gedanke, dass ich selbst gerne so wunderschöne Bilder zeichnen könnte. Die Illustrationen wirken ein bisschen "wie selbstgemalt" und sind doch unglaublich detailliert und professionell. Meiner Tochter hat es besonders das Einhorn angetan. Und ich stimme ihr vollkommen zu, es ist wirklich strahlend schön.

Damaris' Fazit ...
"Die Träne des Einhorns" hat mich überrascht und zwar sehr positiv. Die Geschichte ist märchenhaft und besitzt ein zauberhaftes und warmherziges Flair. Außerdem ist das Bilderbuch sehr spannend und bringt einen kleinen Helden mit, der Kindern einen schöne Botschaft vermittelt. Zusammen mit den besonderen Illustrationen ist es eine wunderbare Fantasy-Geschichte, der die Zuhörer gebannt lauschen werden ... und das noch lange über das empfohlene Alter hinaus.


JUMBO Verlag 2017 - Hardcover, 32 Seiten - 14,00 € [D] - Format 22 x 28 cm - Illustrationen von Leonie Daub - ab 4 Jahren