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Dienstag, 16. August 2016

[Kinderbuch] "Titus und der verwunschene Wald" von Theodor Serapion

Schreck und Schauder: Die verwunschenen Wälder rund um die Märchenakademie in Grimmelsbergen bergen viele Geheimnisse. Titus Haselschein, Schüler dieser Märchenakademie, ist nicht gerade begeistert, als er in seinem dritten Lehrjahr ausziehen muss, um in den Wäldern viele spannende Abenteuer zu erleben. Und benotet werden seine Erlebnisse auch noch! Gut, dass er mit der Elfe Rabea Wintergrün eine Verbündete findet, allerdings eine ziemlich freche und streitlustige. Gemeinsam ziehen sie los und treffen auf viele bekannte Märchenfiguren. Warum hat Rapunzel kurze Haare? Ist der Böse Wolf vielleicht gar nicht mehr böse? Und was führt eigentlich das Rumpelstilzchen schon wieder im Schilde? Für Titus und Rabea beginnt eine aufregende Reise, nach der nichts mehr so ist, wie es vorher war. (Text- und Coverrechte: Märchenakademie)


Märchen gehören zu jeder Kindheit. Hoffentlich. Denn sie bilden den Grundstock jeglichen Erzählens, die Basis aller spannenden und berührenden Geschichten. Von der Märchenakademie erschien jetzt ein ganz besonderes Märchenbuch. Schüler Titus steht kurz vor seinem Abschluss und muss dafür in die Wälder rund um die Schule ausziehen, um dort spannende Abenteuer mit den Helden (und Antihelden) bekannter Märchen zu erleben. Was Titus dort alles erlebt, hätte er sich nie träumen lassen.

Als ich "Titus und der verwunschene Wald" zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich entzückt. Das rechteckige Format ist wunderbar gewählt, die Ausführung hochwertig. Ich kann jetzt schon vorwegnehmen, dass die Illustrationen, mit den ausgesuchten Farben, von Mirjam Zels die Geschichte nicht besser präsentieren könnten. Sie sind wirklich märchenhaft und bezaubern Kinder sofort. Man findet immer wieder kleine Zeichnungen zwischen dem Text oder mehrfach eine besonders aussagekräftige Szene der Geschichte auf einer ganzen Seite oder Doppelseite. Hier muss man einfach verweilen, um die Bilder ganz genau zu betrachten.

Titus Haselscheins Aufgaben als Lehrling der Märchenakademie, und sein Abenteuer in den Wäldern, werden in acht ausführlichen Kapitel erzählt. In jedes Kapitel wird ein bekanntes Märchen, bzw. Teile daraus, eingeflochten und für Titus' Geschichte neu interpretiert und weitergedacht. Besonders viel Spaß macht die Geschichte, wenn man die verwendeten Märchen kennt. Das war bei mir der Fall, ich war teilweise einfach nur erstaunt, was sich der Autor ausgedacht hat. Die Geschichte an sich ist modern ausgelegt, hat aber die ausgewählte Sprache und den Charme altertümlicher Märchen. Das ist zuweilen etwas anspruchsvoll. Hier werden Kinder sich vielleicht hineinhören oder einlesen müssen.

Bei seinem Abenteuer ist Titus nicht alleine unterwegs. Er bekommt mehr oder weniger (unfreiwillige) Hilfe von einer Elfe, was für viel Erheiterung sorgt. Viele Dialoge und Begebenheiten sind äußerst spritzig und humorvoll. Neben der Spannung steht hier der Lesespaß an erster Stelle. Eine schöne Besonderheit ist die Interaktion des Erzählers mit den Lesern, aber auch mit Titus selbst. Das bewirkt ein schönes Gemeinschaftsgefühl während des Lesens.

Damaris mochte ...
"Titus und der verwunschene Wald" von ersten Augenblick an. Die Geschichte ist einzigartig, total lustig und überrascht am laufenden Band. Modern und sprachlich exzellent, hat das Buch den Charme alter Märchen - man kann es immer wieder lesen, ohne sich zu langweilen. Titus ist ein liebenswerter Held mit Identifikationscharakter, der nicht besser zur Geschichte passen könnte. Einen Preis hat die herausragende Gestaltung verdient. Gemeinsam mit der Geschichte macht sie das Buch zu einer idealen Lese- und Vorleseempfehlung für Kinder ab etwa 8 Jahren.


Märchenakademie 2016 - Hardcover, 160 Seiten - 14,95 € [D] - mit farbigen Illustrationen von Mirjam Zels - ab 8 Jahren