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Mittwoch, 13. Juli 2016

[Kinderbuch] "Wie man seine absurd analogen Eltern updatet" von Pete Johnson

Luis ist in der Hölle! Nachdem sein Vater einen Erziehungskurs besucht hat, kündigt er eine computer-, fernseh- und internetfreie Auszeit an, in der "die Familie näher zusammenrücken soll". Der blanke Horror! Luis steht eine Woche in der Steinzeit bevor! Doch das Schlimmste kommt erst: Die ganze Schule hält ihn für einen Lügner, weil er allen von seinem tollen Comedy-Fernsehauftritt erzählt hat. Dass ausgerechnet sein Beitrag rausgeschnitten wurde, konnte er doch nicht ahnen. Wie soll man da nicht den Humor verlieren? (Text- und Coverrechte: arsEdition)


Für Kinder, die sich an der Schwelle zum Jugendlichen befinden, im Alltag aber noch verspielt und manchmal unsicher sind, können Kinderbücher mit viel Humor genau das Richtige sein. Diese Geschichten nehmen sich oft selbst nicht so ernst, beinhalten aber einen wahren Kern oder Begebenheiten, die Kindern vertraut sind. "Wie man seine absurd analogen Eltern updatet" passt für ab 10-Jährige perfekt und punktet mit einer Menge Spaß.

Dass das Buch bereits der vierte Band einer Serie ist, merkt man beim Lesen nicht. Hier kann ich mit bestem Gewissen sagen, man kann die Geschichte als Einzeltitel lesen, ohne etwas zu verpassen. Die handelnden Personen sind übersichtlich und schnell vertraut. Hauptprotagonist Luis, 13 Jahre alt, hat einen jüngeren Bruder (der ihn ziemlich nervt) und Eltern (die ihn auch ziemlich nerven). Außerdem hat er eine feste Freundin, die gleichzeitig seine Agentin als aufstrebender Comedy-Star ist. Insgesamt nimmt Luis das Leben leicht, mag seine Familie und sein Umfeld und ist fast immer charmant-lustig. Kompliziert wird die Sache erst, als seine Eltern beschließen eine Smartphone- und Computer-freie Zeit durchzusetzen.

"Wie man seine absurd analogen Eltern updatet" ist von Ich-Erzähler Luis in Tagebuchform verfasst. Die Kapitel sind nochmals in einzelne, kurze Abschnitte unterteilt und fördern die Lesemotivation ungemein. Die Geschichte enthält so viele lustige Szenen und haufenweise Situationskomik, dass die Mundwinkel beim Lesen ständig nach oben zeigen - sogar bei erwachsenen Lesern, jenseits der Zielgruppe. So macht das Lesen Spaß! Trotzdem wird ein freundliches Familienmiteinander kommuniziert, das zeigt, dass freundlich umgesetzte Regeln durchaus ihren Sinn haben. Bei allem Witz und Humor ist der wahre Kern der Geschichte gut zu erkennen, und macht es möglich, dass junge Leser ihren eigenen medialen Konsum hinterfragen.

Damaris findet ...
wenn man ein Kinderbuch mit permanentem Schmunzeln und Vergnügen lesen kann, dann wurde hier wohl alles richtig gemacht. So geschehen bei "Wie man seine absurd analogen Eltern updatet", ein Buch, das auch innerhalb seiner Serie als eigenständige Geschichte gelesen werden kann. Das Buch garantiert nicht nur dahinfliegende Seiten und viel Spaß, es hat zudem eine positive und wahre Grundaussage, die Kinder zum Reflektieren ihres Computer- und TV-Konsums anregen kann.


arsEdition 2016 - Band 4 - Hardcover, 192 Seiten - 9,99 € [D] - aus dem Englischen von Christine Spindler - ab 10 Jahren