Dieser Kinder- und Bilderbuchblog wurde beendet. Schau dich jedoch gerne um! Infos dazu gibt es HIER.

Donnerstag, 9. April 2015

[Bilderbuch] "Der kleine Cowboy und der große Wurf" von Ulrike Fischer

© Cover Magellan Verlag
Der kleine Ben möchte ein echter Cowboy werden. Cowboys können Lasso werfen - und das übt Ben auch ganz fleißig. Er kann schon ganz viel. Spuren lesen, Pfeile schnitzen und Reime ohne Stottern aufsagen. Nur das mit dem Lasso will noch nicht so recht klappen. Da passieren ihm immer solche Missgeschicke, dass es der Mama schnell zu viel wird. Ben soll Tante Nelly helfen, die ihn mit Broten zu den richtigen Cowboys schickt. Diese zeigen Ben wie das mit dem Lassowerfen geht. Und früher als er denkt, kann Ben seine neuen Künste ausprobieren. Ausgerechnet am gefährlichen Banditen Red John.


Bisher hatten wir in unserer Familie noch kein Bilderbuch, in dem es um ein klassisches Wild West-Thema geht. Obwohl die Kinder durch Sachbücher und Fasnacht mit dem Thema Cowboy vertraut sind, war dieses Bilderbuch für sie eine ganz neue Erfahrung. Cowboybilderbücher gibt es nämlich nur ganz wenige. Die Bilder sind sehr niedlich und witzig, der umfangreichere Text ist auch für etwas größere Kinder geeignet. Kleinen Kinder sollte man die Geschichte eher erzählen, statt sie wortgetreu abzulesen.

Kinder brauchen Identifikationsfiguren. Der kleine Held der Geschichte, Ben, ist ein Charakter, mit dem sich die kleinen Zuhörer sofort identifizieren können. Er kann schon so vieles, will aber am liebsten auch schon so groß sein wie die richtigen Cowboys. Unterstützt wird er dabei von seiner Freundin, dem Pferdchen Penny-Pony. Leider ist es mit seinen Lassokünsten nicht gut bestellt. Er richtet mit seinem Lasso mehr Unheil als Nutzen an. Doch auch für den kleinen Ben und Penny-Pony kommt eine Gelegenheit zu zeigen, was in ihnen steckt.

"Der kleine Cowboy und der große Wurf" hat drei große Hauptmerkmale: Humor, Spannung und Wissen. Das Bilderbuch ist sehr lustig, die Kinder müssen bei großen und kleinen Missgeschicken, die Ben während der Geschichte passieren, viel kichern und lachen. Die Geschichte nimmt sich selbst nicht ganz so ernst, sogar der gefährliche Räuber Red John bringt die Kinder zum Grinsen. Trotzdem wird ein Spannungsbogen erzeugt, dem sich die Kinder nicht entziehen können und aus dem Ben als Held hervorgeht. Nebenbei wird den Kindern - mit einer Mischung aus Tatsachen und lustigen Western-Klischees - Wissen vermittelt, was die Arbeit eines Cowboys, Sheriff, usw. ist.

Damaris mag ...
den kleinen Ben total gerne. Mehr aber noch Penny-Pony, die Ben das ganze Buch über begleitet und die beiden zu einem einzigartigen Gespann macht. "Der kleine Cowboy und der große Wurf" trifft mit seinem Lasso mitten ins Herz. Die Mischung aus Humor, Spannung und allem Grundwissen, dass Kindern das Thema "Wilder Westen" näherbringt, ist hervorragend gelungen.

Man könnte meinen, dass Cowboys nur etwas für Jungs sind. Und es stimmt, mini 1 - Der Schelm (7) ist sehr angetan vom kleinen Ben und seinen gefährlich-lustigen Erlebnissen. Doch auch mini 2 - Die Träumerin (5) möchte das Buch immer und immer wieder vorgelesen bekommen. Wie die Mama ist sie ein kleiner Pferdefan und liebt Penny-Pony. Ihr fällt sogar auf, dass Penny-Pony am Ende sehr begeistert vom Pferd des Banditen John ist. Über dem Ponykopf schwebt nämlich ein kleines Herzchen.


Magellan Verlag 2015 - Hardcover, 32 Seiten - 13,95 € [D] - mit Illustrationen von Stefanie Jeschke - Format 30 x 33 cm - ab ca. 3 Jahren