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Montag, 18. Mai 2020

[Bilderbuch] "Ich hab (fast) keine Angst im Dunkeln!" von Anna Milbourne

Dieses Buch vermittelt auf leicht verständliche und lustige Weise, dass es nichts gibt, wovor man sich nachts fürchten muss. Die filigranen Laserschnitte und Hell-Dunkel-Effekte machen es zu einem ganz besonderen Lesevergnügen. (Text-, Cover- und Zitatrechte: Usborne Verlag)


Die Angst vor der Dunkelheit, vor der Nacht - und damit vor dem Zubettgehen - treibt viele Kinder um. Nachts sieht das Zimmer plötzlich anders aus. Da kann man schon mal Dinge sehen, die eigentlich gar nicht da sind. Überraschend vielfältig, und nicht nur auf die Schlafenszeit bezogen, vermittelt "Ich hab (fast) keine Angst im Dunklen!", dass man sich vor der Dunkelheit nicht fürchten muss (und dass es völlig okay ist, zum Einschlafen das Licht anzulassen). Das geschieht nicht nur lustig, sondern auch sehr einfühlsam. Außerdem bringt das Bilderbuch mit seinen Laserschnitten und den damit verbundenen Effekten eine große Besonderheit mit, die Kinder und Vorlesende staunen lassen.

Ein Junge, man kennt seinen Namen nicht, erzählt von seinen Erlebnissen und Gefühlen - seine Geschichte mit der Dunkelheit. Dazu verwendet er die Ich-Form, ist Kindern damit also sehr nah. Tagsüber fühlt sich der Junge wohl. Doch umso tiefer die Sonne sinkt, umso länger werden die Schatten. Die Dunkelheit streckt sich, nimmt zu. Auch zu Hause, solange das Licht an ist, ist es gemütlich und hell. Doch auch hier lauern in den Ecken Schatten, und da Kinderzimmer wird ganz schön gruselig, sobald das Licht ausgeschaltet wird. Auf einem Campingausflug mit seinem Vater entdeckt der Junge, dass man all die Sterne nur gut sehen kann, wenn das Licht aus ist. Vielleicht ist die Dunkelheit doch nicht so schlimm. Und wenn die Angst nachts wiederkommt, lässt der Junge in seinem Zimmer einfach das Licht an.


Auf einmal denke ich: Vielleicht ist die Dunkelheit gar nicht so übel ...
Im Grunde ist sie nur eine samtene Decke für die Nacht.
Sie hüllt die ganze Welt ein, damit sie schlafen kann.
- S. 26

Von der Gestaltung des Bilderbuchs bin ich begeistert und auch meine 5-jährige Tochter ist sehr fasziniert davon. Alleine die vielen Scherenschnitte, die so platziert sind, dass sich beeindruckende Effekte ergeben, erschaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Auch die Illustrationen sind toll! Sehr klar und liebevoll ausgeführt. Der Text ist gut verständlich und hat eine humorvolle Note. Jedoch ist er auch besonders einfühlsam, weil er die Gefühle eines Kinder gut vermittelt und Angst nicht als etwas Überflüssiges abtut. Text und Illustrationen ergeben mit allem, was es im Buch zu entdecken gibt, so viele Sinneseindrücke, dass wir das Bilderbuch jedes Mal gleich zweimal hintereinander vorlesen.

Damaris' Fazit ...
"Ich hab (fast) keine Angst im Dunkeln!" ist durch die wunderschönen Illustrationen und die besonderen Effekte, die durch die vielen Scherenschnitte hervorgerufen werden, ein äußerst faszinierendes und beeindruckendes Bilderbuch. Zudem können sich Kinder mit dem erzählenden Jungen sehr gut identifizieren und erfahren mit Humor und Einfühlsamkeit, dass Dunkelheit nicht wirklich schlimm ist, dass es aber durchaus okay ist, sich vor etwas zu fürchten, sich gerade dann aber trotzdem geborgen zu wissen. Sehr schön gemacht!


"Ich hab (fast) keine Angst im Dunklen!", Usborne Verlag 2020 - Hardcover, 30 Seiten - 12,95 € [D] - Format 29 x 23 cm - Text von Anna Milbourne - Illustrationen von Daniel Rieley - Gestaltung Nicola Butler - Übersetzt von Suzy Dittmar - ab 4 Jahen