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Donnerstag, 5. Dezember 2019

[Kinderbuch] "Der kleine Lord" von Frances Hodgson Burnett

Der kleine Cedric Errol aus New York staunt nicht schlecht, als plötzlich ein fremder Mann vor ihm steht und ihm sagt, er sei ein echter Lord! Denn nach dem Tod seines Vaters ist Cedric der letzte Anwärter auf den Grafentitel, und sein kaltherziger Großvater, der Earl of Dorincourt, holt den Jungen nach England, um ihn standesgemäß erziehen zu lassen. Cedrics Mutter, eine Amerikanerin, darf das Anwesen des Earls nicht betreten und wohnt in einem kleinen Haus am Rande des Dorfs.
Durch sein offenes, freundliches Wesen gelingt es dem kleinen Lord, seinen Großvater nach und nach für sich einzunehmen und er überredet ihn, das Armenviertel des Dorfs instand zu setzen. Schließlich erkennt der Earl, dass auch Cedrics Mutter, die sich um die Armen kümmert, eine rechtschaffende Frau ist und heißt auch sie in seinem Schloss willkommen. (Text- und Coverrechte: Knesebeck Verlag)


Ein echter Kinderbuch-Klassiker ist "Der kleine Lord", und das schon seit einer ganze Weile. Ich denke, es gibt kaum jemanden, der die Geschichte nicht kennt, zumindest die großartige Verfilmung nicht schon gesehen hat. Auch bei uns steht der Film jedes Jahr wieder neu auf der Liste. Gerade in der Weihnachtszeit passt er hervorragend, denn die Freundlichkeit und Warmherzigkeit des kleinen Cedric berührt jedes Herz. Umso glücklicher waren wir nun (meine 10-jährige Tochter hat Luftsprünge gemacht), diese wunderschöne und ungekürzte Neuauflage von "Der kleine Lord" zu entdecken. In wenigen Tagen war das Buch gelesen. Es ist nicht nur ein Klassiker-Schatz im Buchregal, sondern eignet sich ebenso als Geschenk ... nicht nur zu Weihnachten.

Die Geschichte ist schnell erzählt und bekannt: Cedric, gerade einmal sieben oder acht Jahre alt, erfährt, dass er ein echter Lord ist und nach dem Tod seines Vaters der letzte Anwärter auf den Titel. Er wird von seinem mürrischen und kaltherzigen Großvater, dem Earl von Dorincourt, nach England auf ein herrschaftliches Anwesen geholt. Der Earl will Cedric als seinen Nachfolger erziehen, schließt aber dessen Mutter aus, weil er mit der damaligen Heirat nicht einverstanden war. Mit der Zeit nimmt der freundliche und unvoreingenommene Cedric nicht nur die Menschen und Armen der Gegend für sich ein, sondern er berührt auch das Herz seines Großvaters.

Empfohlen wird "Der kleine Lord" ab acht Jahren, als Vorlesebuch empfinde ich es in diesem Alter als perfekt. Versierte Leser*innen (ab etwa 10 Jahren) werden es sich gerne alleine mit dem Buch gemütlich machen, um in der Geschichte zu versinken. Die ungekürzte Übersetzung ist gut gelungen, der Stil und die Ausdrucksweise sind, passend zur Epoche und dem Handlungsort, anspruchsvoll und hochwertig, aber sehr gut verständlich.
Besonders anzuschauen wird das Buch zudem durch die vielen Bilder und Illustrationen von Jan Reiser. Für Kinder sind diese eine zusätzliche Motivation, ein Kopfkinoelement, das die Geschichte unterstützt. Am Ende ist klar, dass diese Neuauflage hervorragend gelungen ist, ein Klassiker-Schatz fürs Buchregal. Ich kann mir gut vorstellen, dass man nach einiger Zeit erneut zum Buch greift, bei der Verfilmung ist das schließlich ähnlich. Meine Tochter hat genau das schon angekündigt.

Damaris' Fazit ...
Eine wunderbar gelungene Neuauflage des Klassikers ist "Der kleine Lord", dessen Geschichte wahrscheinlich weithin bekannt ist, alleine der Verfilmung wegen, was aber niemand davon abhalten sollte das Buch (erneut) zu lesen. Die Ausstattung des Buches ist hochwertig, die vorhandenen Illustrationen und Bilder könnten besser nicht passen. Und die warmherzige und großmütige Geschichte, die lässt wirklich niemanden kalt. Eine große Empfehlung fürs eigene Regal, und genauso als besonderes Geschenk.


"Der kleine Lord", Knesebeck Verlag 2019 - Hardcover mit Schutzumschlag, 192 Seiten - 30,00 € [D] - Text von Frances Hodgson Burnett - Illustriert von Jan Reiser - Übersetzt von Gundula Müller-Wallraf - ab 8 Jahren