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Mittwoch, 6. Februar 2019

[Kinderbuch] "Twyns: Die magischen Zwillinge" von Michael Peinkofer

Wynn lebt in der sagenhaften Anderwelt, wo sie als Prinzessin aufwächst und tagein, tagaus von Bediensteten umsorgt wird. Wie langweilig! Doch dann katapultiert ein magischer Elfenstein sie in die Menschenwelt - mitten hinein in das Leben der zwölfjährigen Anny. Verblüfft stellen die beiden Mädchen fest, dass sie sich zum Verwechseln ähnlich sehen! Kurzerhand beschließen sie, die Rollen zu tauschen. Doch das Spiel geht nicht lange gut - denn eine böse Macht aus der Anderwelt hat es auf die beiden abgesehen ... (Text- und Coverrechte: Ravensburger Buchverlag)


Bücher mit Zwillingen üben auf Kinder schon immer einen ganz besonderen Reiz aus. Das zeigen Klassiker wie "Hanni und Nanni" oder "Das doppelte Lottchen". Und genau so fühlt sich "Twyns: Die magischen Zwillinge" beim Lesen des Klappentextes an ... nur mit Fantasy. Die Abenteuer der zwölfjährigen Mädchen Anny und Wynn in der Menschen- und Anderwelt machen sofort neugierig.

Die Handlung ist schnell umrissen. Anny wächst mit ihrem Vater in der Menschenwelt auf, Wynn mit ihrer Mutter in der Anderwelt. Wie es dazu kam, erfuhr ich in einem spannenden Prolog, der genaue Grund wird später aufgelöst. Die Mädchen wissen nichts voneinander, geschweige denn von einer Zwillingsschwester. Durch einen Zufall lernen sich Wynn und Anny kennen und tauschen die Rollen. Sie wissen zuerst nicht, dass sie sich in große Gefahr begeben. Denn die Familie darf nicht vereint sein, um dem Bösen aus der Anderwelt nicht in die Hände zu fallen.

Das klingt nicht nur mitreißend, das ist es auch. Zuvor muss ich aber sagen, dass das Buch für Kinder gar nicht einfach zu lesen ist. Am Anfangs zumindest. Die Kapitel wechseln zwischen den Zwillingsmädchen ab. Wer gerade an der Reihe ist, muss man anhand des Textes herausfinden, was aber nicht schwer ist. Etwas mehr Mühe bereiten die vielen Namen und Ortsbezeichnungen der walisischen Geschichte oder Mythologie (z. B. Tywyn, Llandudno, Gwydd, Ynyslas, Cantref Gwaelod, Talwythia, ...), die für Kinder recht anstrengend zu lesen sein können. Hat man sich eingelesen, klappt es besser.

Die Geschichte selbst mach sehr viel Spaß, weil beide Mädchen mit gut trennbaren Stärken (und Schwächen) versehen wurden. Das macht ihr Handeln nachvollziehbar. Sie sind frech und auch mal zurückhaltend, witzig und auch liebevoll. Das und das hohe Spannungslevel sind eine gute Kombination.
Am Ende steht man vor einem Zwischenergebnis, und nach diesem könnte man "Die magischen Zwillinge" auch als Einzelband lesen. Allerdings macht der Epilog sofort Lust auf Band 2, denn es ist sicher, dass es auch hier ein bisschen unheimlich und spannend weitergeht.

Damaris' Fazit ...
"Twyns: Die magischen Zwillinge" spielt in zwei verschiedenen Welten, in denen zwei Mädchen sich kennenlernen und füreinander und ihre Familie einstehen. Das ist spannend und aufregend zu lesen, hat aber auch lustige und herzliche Seiten. Am Anfang müssen sich junge Leser zuerst einen Überblick verschaffen, das Buch startet aufgrund vieler ungewöhnlicher Namen etwas schwierig. Danach werden sie aber kaum von den Seiten loskommen, und der zweite Band wird auf die Wunschliste wandern.


"Twyns: Die magischen Zwillinge", Ravensburger Buchverlag 2018 - Band 1 - Hardcover, 320 Seiten - 14,99 € [D] - Text von Michael Peinkofer - ab 10 Jahren