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Dienstag, 9. Februar 2016

[Kinderbuch] "Die Wunschbox: Das Geheimnis des Professors" von Martyn Ford

Als Tim das erste Mal auf Professor Eisenstein und seine merkwürdige Kiste trifft, ahnt er nicht, was für eine wundersame Erfindung er in der Hand hält. Der schrullige Professor hat eine Wunschbox erschaffen: Alles, was man sich vorstellt, erscheint darin! Zum Beispiel Würstchen. Oder ein Raketenrucksack. Oder ein winzig kleines, sprechendes Äffchen namens Phil, das ganz verrückt nach Schokolade ist. Das coolste Spielzeug der Welt oder eine unberechenbare Gefahr? Plötzlich verschwindet der Professor spurlos und Tim macht sich auf die Suche nach ihm. (Cover-, Text- und Zitatrechte: Loewe Verlag)


Kinder haben viele Wünsche, auch solche, die über Möglichkeiten oder Realität hinausgehen. Wie gut passt da das Thema, dem Autor Martyn Ford sein neues Kinderbuch gewidmet hat - eine Box die Wünsche erfüllen kann. Allein das macht das Buch für Kinder ab etwa 10 Jahren sehr anziehend. Dazu kommt noch eine sehr aufregende und spannende Geschichte, ein Kinderkrimi, der mit vielen lustigen Bilder untermalt ist.

Die Hauptperson des Buches ist Tim. In seinem Leben gibt es zwei Besonderheiten. Erstens lebt er in einem Hotel und zweitens ist er ist adoptiert. Seinen Adoptiveltern gehört das Hotel, und die Beziehung zu ihnen ist nicht sehr herzlich, weil sie vorrangig von Regeln, Verboten und Stress bestimmt ist. Tims Geschichte empfand ich anfangs als sehr problematisch, er tat mir leid. Sein Leben ändert sich komplett, als er den schrulligen Professor Eisenstein kennenlernt. Dieser hat eine Wunschbox erfunden, die Tim zufällig aktiviert. Er schlittert in ein waschechtes Abenteuer und lernt, dass eine Maschine, die alle Wünsche erfüllt, nicht nur gute Eigenschaften hat.

"Was hast du erdacht?, wollte Eisenstein mit dem Anflug eines Lächelns wissen.
Wortlos beugte Tim sich vor, legte den Riegel um und hob gespannt den Deckel an.
Ein winziger Affe, nicht größer als eine Maus, sprang auf die Kante des Gehäuses.
"Es hat gelappt!" rief Tim glücklich.
- S. 58

Martyn Fords Sprache empfand ich als anspruchsvoll für Kinder, bin mir aber sicher, dass man ihnen auf diesem Gebiet einiges zutrauen darf. Das Buch ist teilweise wissenschaftlich und technisch - schön und anschaulich erklärt. Ich sehe es eher als ein Buch für Jungen, aber auch Mädchen, die spannende Geschichten lieben, werden damit aufregende Lesestunden verbringen.

Die Geschichte wird von vielen Bildern im Comic-Stil begleitet. Meist sind sie sehr lustig, verdeutlichen aber auch Buchszenen und die Gefühle der Charaktere. Die Spannung im Buch steigt von Kaptitel zu Kapitel. Dabei erlebt man so manche Überraschung und viel Unerwartetes. Sehr positiv entwickelt sich auch die Beziehung zwischen Tim und seinen Adoptiveltern, was mich sehr freute. "Die Wunschbox: Das Geheimnis des Professors" ist der erste Band von dreien. Die Geschichte lässt sich jedoch auch abgeschlossen lesen.

Damaris hatte ...
spannende Lesestunden mit "Die Wunschbox: Das Geheimnis des Professors". Die Kombination aus einer fantasievollen Geschichte, in der (materielle) Wünsche war werden, und einem aufregenden Kinderkrimi funktioniert sehr gut. Martyn Fords anspruchsvolle Sprache, durchzogen mit viel Humor, stellt die Charaktere in den Mittelpunkt. Die im Buch enthaltenen Zeichnungen motivieren junge Leser und unterstützen die coole Geschichte. Sie ist nicht nur für Jungen interessant.


Loewe Verlag 2016 - Band 1 - Hardcover, 272 Seiten - 12,95 € [D] - übersetzt von Nadine Mannchen, mit Illustrationen von Marek Bláha - ab 10 Jahren